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Kinderfestzug: Blumenwiese auf Beinen


Autor: Ramona Popp

Lichtenfels, Donnerstag, 16. Juli 2015

1643 Kinder zeigten sich naturverbunden: Sie waren im Festzug zum Lichtenfelser Schützenfest als kleine Forscher, aber auch als Blüten, Bäume und allerlei Getier kostümiert. Ein fröhlicher Auftritt mit ernster Botschaft.
Immer wieder Blumen und alles, was auf einer Blumenwiese zu finden ist: Die Kinder setzten das Motto Natur entdecken phantasievoll um. Foto: Ronald Rinklef


Der Kinderumzug ist mehr als ein kunterbunter Höhepunkt des Schützen- und Volksfestes. Er ist traditioneller Programmpunkt, der seit Jahrzehnten den Teilnehmern selbst und den Zuschauern Freude macht. Ein Auftritt, der erahnen lässt, dass ein noch viel größerer Aufwand schon in den Wochen zuvor geleistet wurde. Und immer mit einer durchaus ernst zu nehmenden Botschaft verbunden. Heuer war es die, die Umwelt zu schützen. "Wir entdecken die Natur in Wald, Wiese und Flur" lautete das Motto, demgemäß sich die Teilnehmer als Tiere, Pflanzen und Naturfreunde präsentierten. Wie immer zeigten sich die Lichtenfelser Schulen und Kitas äußerst kreativ. Ein blaues Tuch wurde zum Teich, aus dem Frösche herausguckten - Kinder in grünen Shirts mit grünen Kappen auf dem Kopf, Kulleraugen dran.

Aus einem langen, bunten Folienstreifen wurde ein Wurm geformt und kopfüber getragen.

Kostümierte Stadträte

Den Bienen als wichtigen und gefährdeten Insekten widmeten mehrere Gruppen ihre Aufmerksamkeit. Klar, dass Imker da nicht fehlen durften. Die Maximilian-Kolbe-Schule, an der man sich seit Jahren den Bienen widmet, rückte stolz ihr Schulprojekt in den Blickpunkt. Ob die Lichtenfelser Stadträte den sprichwörtlichen Bienenfleiß widerspiegeln wollten oder einfach nur als Reminiszenz an Biene Maja und ihre Freunde auftraten? Auf jeden Fall zeigten sie Humor und die Zuschauer staunten nicht schlecht, als sie die Gruppe erblickten, angeführt von den drei Bürgermeistern à la Grashüpfer Flip, Maja und ihrem Freund Willi.
Wenn es um die Natur geht, darf in der Korbstadt der Bezug zum Geflecht nicht fehlen. Den stellte nicht nur Korbstadtkönigin Carolin her, sondern auch eine Kindergruppe, die wissen ließ, dass es bei den Spielsachen durchaus ohne Plastik geht. Für Carolin Schönball war es übrigens der erste Kinderfestzug, in dem sie in ihrem Amt dabei war. An ihre Teilnahmen, als sie selbst noch Schulkind war, erinnerte sich die Lichtenfelserin aber gut. Mit der besten Freundin zusammen ging es einst beispielsweise mit einem Boot aus Pappe vom Oberen Tor den Marktplatz hinunter. Der Weg ist der gleiche geblieben, nur die Rolle war neu. Im Pausenhof ihrer alten Schule und in der Nachbarschaft sammelten sich über 2000 Teilnehmer, darunter 1643 Kinder im Alter von zwei bis 15 Jahren. Carolin reihte sich als Vertreterin ihrer Stadt mit Kollegin Thermenkönigin aus Bad Staffelstein in die Spitze des Zuges ein - nach Schützen, Stadtvertretern und der ersten von fünf Musikkapellen.
Auch das Zugende war traditionsgemäß: Ziemlich am Schluss kommt immer die Wasserwacht, und ihre Jugend zielt mit Wasserpistolen auf die Umstehenden. Diesmal, bei Temperaturen von um die 30 Grad, waren Treffer sogar willkommen.