Kinderbetreuung: Der Bedarf steigt weiter
Autor: Ramona Popp
Lichtenfels, Dienstag, 13. November 2018
Aus nahezu allen Kinderbetreuungseinrichtungen in Lichtenfels wird volle Belegung gemeldet. Der Bedarf ist vor allem bei Hortplätzen enorm gestiegen.
An der neuen Kindertagesstätte "Körbla" wird noch eifrig gebaut, doch sie ist längst voll belegt und hat in einem Provisorium den Betrieb aufgenommen. Diese Auslastung wird laut Stadtkämmerer Pantel von nahezu allen Einrichtungen zur Kinderbetreuung im Stadtgebiet gemeldet. Im Hortbereich sei der Bedarf förmlich explodiert und hat sich binnen sechs Jahren auf 350 Plätze verdoppelt. Bei den Krippenplätzen gab es im selben Zeitraum eine Steigerung von 164 auf 210. Für beide Bereiche ist von steigendem Bedarf auszugehen. In Abstimmung mit dem Landratsamt ermittelt die Stadt alle zwei Jahre die bestehenden und benötigten Plätze. Diese sogenannte Bedarfsfeststellung ist die Grundlage, um für den weiteren Ausbau staatliche Fördermittel zu erhalten (dabei sind auch keine Prognosen gefragt). In der jüngsten Stadtratssitzung war sie allerdings Anlass zu etlichen Wortmeldungen. Ein schnelleres Voranschreiten wurde da gefordert, aber auch, über Besonderheiten wie Montessori-Pädagogik oder generationenverbindende Konzepte nachzudenken (Emmi Zeulner, CSU) und eine Onlineplattform für Eltern zu etablieren (Ph. Molendo, JB). Bürgermeister Hügerich (SPD) würdigte diese Ideen, betonte aber, dass es hier und jetzt erst einmal um die Zahlen gehe. Dem pflichteten Robert Gack (CSU) und Arnt-Uwe Schille (SPD) bei. Zum richtigen Zeitpunkt, wenn es um die Schaffung neuer Einrichtungen gehe, könne noch heftig diskutiert werden.
Ähnlich war es auch bei der Liste, mit der 2019 geplante Städtebaufördermaßnahmen an die Regierung zu melden sind. Sie umfasst eine Summe von rund 1,7 Mio. Euro. Emmi Zeulner hatte hier appelliert, im Haus Coburger Straße 20 nicht nur Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge, sondern eine gemischte Nutzung vorzusehen - wegen der besseren Akzeptanz und Integration. Über Details soll jedoch zu einem späteren Zeitpunkt gesprochen werden.
Weitere Themen des Stadtrates
Stadtwerke: Der Eigenbetrieb der Stadt, zuständig für Gas, Wasser, Strom, Parken und Buslinien, hat 2017 ordnungsgemäß gearbeitet. Zu dem Ergebnis kam der Bayer. Kommunale Prüfungsverband. Die neue Sparte Strom war kein Verlustträger, sondern erzielte in ihrem ersten halben Jahr sogar ein Plus von 9000 Euro. Die Tarife müssen aufgrund gestiegener Preise am Strommarkt aber zum 1. 1. 2019 um zirka 6% angehoben werden. Bei einem Drei-Personen-Haushalt macht dies rund 3,90 Euro im Monat aus. Wasserversorgung: Der letzte, niederschlagsreiche Winter hat dafür gesorgt, dass es in der Wasserversorgung durch die oberflächennahen Schwabthaler Quellen in diesem heißen Sommer keine Engpässe gab. Die Lage könnte sich nach Einschätzung von Stadtwerke-Leiter Dietmar Weiß ändern, wenn es zwei, drei solche Sommer in Folge gäbe. Unter anderem deshalb werden in den Neubau einer Ersatzwasserversorgung durch Anschluss an die Fernwasserversorgung Oberfranken 150 000 Euro investiert. Parken: Wie sich das Schrankensystem ausgewirkt hat, wollte Emmi Zeulner (CSU) wissen. Ihr wurde von einem Mehraufwand wegen Überwachung und Beschädigungen berichtet; mehr Parker wurden nicht registriert. Die Einnahmen konnten durch eine Gebührenerhöhung etwas gesteigert werden.