Kiloweise Würste
Autor: Gerda Völk
Lichtenfels, Sonntag, 06. November 2016
Trotz des trüben Wetters war die Lichtenfelser Innenstadt voller Besucher. Es wurden Würste, Fisch und Käse gekauft und neue Autos angeschaut.
           
Der verkaufsoffene Sonntag im Herbst in Verbindung mit dem Fischmarkt und einer Autoschau hat sich in der Deutschen Korbstadt bestens etabliert. Da kann selbst ein wolkenverhangener Himmel den Besuchern nicht wirklich die Lust auf einen Einkaufs- und Stadtbummel nehmen. Auch in diesem Jahr hatte die Aktionsgemeinschaft Treffpunkt wieder ein abwechslungsreiches und interessantes Programm zusammengestellt. 
Neben den Angeboten der Marktschreier standen chromblitzende Autos und natürlich auch ein Einkaufsbummel durch die Geschäfte der Innenstadt, im Fachmarktzentrum und weitere Anbieter in der Peripherie im Fokus des Interesses.
  
  Informieren und probesitzen
 
Verschiedene Autohäuser zeigten entlang der Fußgängerzone und im Bereich des Marktplatzes die Neuheiten der Branche. Für den Interessierten eine gute Möglichkeit, um sich schon mal unverbindlich zu informieren welches Fahrzeug einmal in Frage kommen könnte. Zwar ist seine Familie mit fahrbaren Untersätzen gut ausgestattet, "aber es könnte einmal ein Auto kaputt gehen", berichtete ein Mann aus Ahorn bei Coburg. Die Familie war extra wegen der Autoschau nach Lichtenfels gekommen, die gab es bei der Konkurrenzveranstaltung in der Vestestadt nämlich nicht. Viele Besucher nutzten die Möglichkeit zu einem Gespräch mit den Händlern. Auch ein Blick in den Kofferraum und in das Innere des Autos war möglich. Auf dem Lichtenfelser Marktplatz plärrten sich unterdessen Käse-Rudi, Wurst-Herby, Aal-Hinnerk und Nudel-Kiri die Seele aus dem Leib. Hier wurde die Ware gleich tüten- oder eimerweise direkt ab Lkw verkauft. Dazu gab es manch markigen Spruch. "Und obendrauf die Sahne aus deutschen Schweineställen", meinte Wurst-Herby und packte noch eine Packung Schinken in die ohnehin schon volle Tüte.
Marianne Scheer aus Wiesen kauft regelmäßig auf dem Fischmarkt ein. Im vergangenen Jahr wollte sie sich beim Käse-Rudi mit einen Eimer voll Käse eindecken. "Der war aber schon ausverkauft", erinnert sich Marianne Scheer. Dieses Mal hatte sie mehr Glück und konnte einen Eimer voll mit nach Hause nehmen. Auch wer nichts kaufen wollte, wurde am Marktplatz bestens unterhalten. Wenn auch die flotten Sprüche nicht immer ganz jugendfrei waren.
  
  Würste ins Volk geworfen
 
Ein weithin zu hörender Urschrei seines Nachbarn kommentierte Aal-Hinnerk trocken mit den Worten: "Er hat seine eigene Wurst gegessen, jetzt hat er einen Eisprung." Wenn allerdings die Händler ganze Würste oder Nudelpackungen ins Volk schmissen, dann reckten sich zahlreiche Hände in die Höhe. Das Angebot der Marktschreier ergänzten mehr als ein Dutzend Stände, an denen Textilien, Korbwaren, Gewürze, Spielzeug, Pflegeprodukte und vieles mehr angeboten wurden. Die jüngsten Besucher durften sich über eine Fahrt mit dem Kinderkarussell freuen. Rund um den rot-weißen Leuchtturm hatte der Biergarten geöffnet und lockte mit Grillwurst und Fischbrötchen. Ein Angebot, das ebenfalls gerne genutzt wurde. Und für wenige Momente spitzte sogar die Sonne hinter einen wolkenverhangenen Himmel hervor.