Druckartikel: Keine schnelle Lösung in Sicht

Keine schnelle Lösung in Sicht


Autor: Tobias Kindermann

Bad Staffelstein, Montag, 08. Juli 2019

Der Kiosk am Bahnhof ist wieder mal verwaist. Doch Abhilfe zu schaffen ist nicht einfach, denn die Gesamtsituation ist etwas kompliziert.
Der Kiosk am Bahnhof ist geschlossen, Karten gibt es nur am Automaten, ebenso etwas Reiseverpflegung.


Ein Schild hängt nicht an der Tür. Das ist auch gar nicht notwendig. Man sieht, dass der Kiosk auf dem Vorplatz des Bad Staffelsteiner Bahnhofs geschlossen ist, schon seit einiger Zeit.

Dafür hängt ein Plakat einer Theatergruppe an der Eingangstür. "Alles paletti" steht darauf. Es ist der Titel eines Stückes, das die Gruppe "Rampenlicht" aus Wiesen gezeigt hat. Die Vorstellungen sind schon im Juni gelaufen.

"Paletti" ist am Bahnhof im Augenblick nicht viel. Die Pächterin des Kiosks hat den Pachtvertrag ordnungsgemäß gekündigt und auslaufen lassen. Persönliche Gründe seien der Grund gewesen, warum sich die Betreiberin zurückgezogen hat, heißt es aus der Rathausverwaltung. Erst Mitte März vergangenen Jahres hatte die neue Pächterin den Kiosk wiedereröffnet, der davor länger verwaist gewesen war. Damit endete ein Leerstand von rund zwei Jahren.

Vor vier Jahren übernommen

Doch aktuell tut man sich schwer, eine Nachfolgeregelung zu treffen. Denn die Stadt ist nicht nur Verpächterin des Kiosks, sondern auch auch Besitzerin des Bahnhofsgebäudes. Im April 2014 hatte die Stadt Bad Staffelstein das Gebäude für 90 000 Euro von einem luxemburgischen Konsortium übernommen. In einem Teil des Gebäudes ist noch ein Stellwerk der Bahn untergebracht.

Man stehe in Verhandlungen mit einem Interessenten für die leeren Flächen im Bahnhofsgebäude und abhängig von dessen Konzept werde dann entschieden, ob es noch Sinn mache, den Kiosk weiter zu betreiben.

Die Liste der Punkte, die man gerne regeln würde, sind lange bekannt: Es geht darum, wieder einen mit Personen besetzten Fahrkartenverkauf zu bekommen und die Bahnhofshalle den Reisenden zugänglich zu machen.

Beide Dinge sind, das zeigten die Bemühungen der Stadt in der Vergangenheit, schwerer umzusetzen als gedacht. Dazu kam auch die Sperre der Zugverbindung durch den Neubau der ICE-Strecke, die dafür sorgte, dass der Bahnhof nicht gerade ein umsatzträchtiger Verkaufsort war - schon gar nicht für Fahrkarten der Bahn.

Wann, wie auch immer, wieder Leben am Bahnhof einkehren könnte, lässt sich momentan nicht abschätzen.