Keine Kirchweih in Schney ohne Spielmannszug
Autor: Klaus Gagel
Schney, Sonntag, 13. Sept. 2015
Jedes Jahr am zweiten Wochenende im September läuten im Lichtenfelser Stadtteil die Kirchweihglocken. Es ist das herausragende Fest.
"Kirchweih ist in Schney die Zeit, in der wir gerne zusammen sind, die letzten Sommertage, das Miteinander, Essen und Trinken und die Gemütlichkeit genießen und den Alltag hinter uns lassen." Mit diesen Worten umriss Pfarrerin Tanja Vincent in ihrer Sonntagspredigt die Kirchweihtage in Schney.
Jedes Jahr am zweiten Wochenende im September läuten im Lichtenfelser Stadtteil die Kirchweihglocken. Es ist das herausragende Fest. Getragen und organisiert wird der weltliche Teil von den beiden größten Ortsvereinen, der Freien Turnerschaft Schney und dem 1. FC Schney. Für den kirchlichen Part zeichnet Pfarrerin Tanja Vincent mit ihrer Festpredigt verantwortlich.
Diese orientierte sich in diesem Jahr an der Bergpredigt und der Botschaft Jeus "sorget nicht." Dieser Satz darf nicht missverstanden werden.
Gleichzeitig steckt darin der Auftrag, unseren Beitrag zu leisten, dass es allen gut geht, nicht nur uns selbst. "Ganz aktuell stellt sich dabei die Frage, wie wir mit den vielen Flüchtlingen umgehen, und wie es uns gelingen kann, sie zu unterstützen und willkommen zu heißen" lautete der Aufruf der Geistlichen.
Auch Jesus hat immer wieder mit Freunden gefeiert, um dann wieder für andere da zu sein. So können wir an diesem Kirchweihwochenende gut die Sorgen hinten anstellen, das Miteinander genießen und dabei Kraft tanken für den Alltag, schloss Tanja Vincent ihre Festpredigt.
Wie man richtig feiert das beweisen die Schneyer Jahr für Jahr. Die Rahmenbedingungen sind stets die gleichen und dennoch drückt jedes einzelne Jahr dem Fest seinen ganz besonderen Stempel auf. So auch an diesem Wochenende als sich am Samstag der Festzug der Vereine durch die Schneyer Straßen bewegte.
Eingereiht hatten sich als Vertreter der Stadt Winfried Weinbeer und etliche Stadträte. Hinzu kamen die einzelnen Abteilungen der Freien Turner, die Mitglieder der Zimmerstutzengesellschaft Schney und die Fußballer des FC. Begünstigt wurde die Zurschaustellung durch das herrliche Spätsommerwetter und die leuchtenden Farben der einzelnen Abteilungen.
Über die langgezogene Parkstraße erreichte der Zug den Lauersberg. Unter dem klingenden Spiel des Spielmannszugs der Freien Turnerschaft Schney, begleitet vom Applaus der Schaulustigen zog der kleine Festzug dann in den Schlossplatz und den Schlossgarten ein.
Ein kurzes Standkonzert des Spielmannszugs leitete über zum feierlichen Akt der wie immer auf der Schneyer Kirchweih vom Publikum mit großem Interesse verfolgt wird.
Beherzt griff Pfarrerin Tanja Vincent zum Schlegel während das Fass von Männerhand fest an seinem Platz gehalten wurde. Zwei, drei kurze Schläge und unter den Applaus der Umstehenden ergoss sich das schäumende Nass in die bereit gestellten Krüge. Mit einem kräftigen "Prosit auf die Schneyer Kirchweih" stießen die Gäste auf das Gelingen der Festtage an. Für den gemütlichen Aufenthalt im wunderschönen Biergarten sorgte der Alleinunterhalter Oliver Schardt an seiner elektronischen Orgel.
Ganz im Zeichen der Jugend und der Junggeblieben stand die Samstagnacht. In der festlich dekorierten Turnhalle lud die Band "Rock Tonic" zur Schneyer "Rock-Kerwa" ein. Das Landratsamt Lichtenfels war, zumindest indirekt an dem Event beteiligt. Getreu dem Motto "Unser Landkreis gegen Drogen" standen den Besuchern an der Cocktailbar alkoholfreie Getränke zu günstigen Preisen zur Verfügung.
Schon einen Tag vor der eigentlichen Eröffnung der Kirchweih durch die Schneyer Turner rollte bei den Fußballern das runde Leder. Eröffnet wurde das Kirchweihspektakel mit dem Gaudispiel der Frauen gegen die Feuerwehr Schney an das sich nahtlos das Spiel der Altliga gegen die DJK Lichtenfels anschloss. Im Anschluss an die kraftraubenden Begegnungen konnte sich Spieler und Zuschauer mit "Knöchla" und Bratwürsten stärken.
Den Kirchweihausklang feiern die Schneyer Bevölkerung und ihre Gäste noch einmal im Schlossgarten. Ab 14:30 Uhr spielt der Alleinunterhalter Peter Hofmann auf während es sich der Nachwuchs auf dem Schlossplatz beim Kindervergnügen der Firma Schramm gut gehen lässt. Auf dem Sportplatz läuft ab 17 Uhr das Traditionsspiel der Alten Herren gegen die Mitarbeiter vom Landratsamt Lichtenfels.