Druckartikel: Kapellen-Sanierung in Vierzehnheiligen abgeschlossen

Kapellen-Sanierung in Vierzehnheiligen abgeschlossen


Autor: Andreas Welz

Vierzehnheiligen, Montag, 12. August 2013

Nach einer umfassenden Sanierung wurde die Kapelle des Mutterhauses in Vierzehnheiligen feierlich eingeweiht. Erzbischof Ludwig Schick sagnete den Sakralbau und hielt die Festpredigt.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick weihte die sanierte Kapelle. Fotos: Andreas Welz


In diesem Jahr feiern die Franziskusschwestern ihr 100-jähriges Bestehen in Vierzehnheiligen. Aus diesem Anlass wurde die Kapelle des Mutterhauses als zentraler Raum der baulichen Anlage und des klösterlichen Lebens saniert und umgestaltet. Die Einweihungsfeier fand mit Erzbischof Ludwig Schick statt. Er segnete das Kirchenschiff und den Chorraum, insbesondere den neu gestalteten Ambo und den Altar.

Der Bischof stellte die Heilige Klara von Assisi in den Mittelpunkt seiner Predigt. Klara, die sich vom adligen Elternhaus 1212 löste, habe sich in radikaler Armut der Nachfolge Christi gewidmet. Schick zog eine Parallele von der Mutterhauskapelle zur Kapelle von San Damiano, die von Franziskus als Unterkunft für Klara und ihre Mitstreiterinnen saniert wurde. Auch das Leben und Wirken der Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen verglich er mit der Heiligen Klara, die durch Mut und Gottvertrauen viele Zeitgenossen beeindruckt habe.




GrößtesJubiläumsprojekt

"Diese Kapellensanierung ist unser größtes Jubiläumsprojekt neben allen anderen Aktivitäten - und unser wertvollstes", unterstrich Generaloberin Regina Pröls. Mit der Sanierung und Umgestaltung sei das Bewusstsein für die Wirkung dieses Kirchenraumes auf unser Empfinden wieder sensibilisiert: "Es macht einfach Freude, hier einzutreten und den Raum auf sich wirken zu lassen", sagte sie.

Schwester Regina fuhr fort, sie wünsche sich, dass vielen Menschen in dieser Kapelle eine Antwort auf ihre Sehnsucht nach Gott geschenkt werde. Ihr Dank galt allen, die an den Bauarbeiten beteiligt waren. Die Mitwirkenden im Gottesdienst waren zehn Ministranten aus Uetzing, Frauendorf, Oberlangheim und Stublang sowie Schwester Lucia, Spiritual Pater Johannes Thum, der Leiter der Bildungshäuser, Elmar Koziel, und Diakon Georg Paszek.


Beginn der Sanierung

Das Kloster wurde 1927/28 errichtet. Die Gebäude sind im Stil der neuen Sachlichkeit mit historisierenden Anklängen ausgeführt. Sie sind bauliches Abbild der wirtschaftlich schwierigen Zeit und bilden ein Gegenstück zur Opulenz der benachbarten Basilika von Balthasar Neumann. Im Laufe der 85 Jahre kamen zu den wenigen bauzeitlichen Ausstattungsstücken immer wieder Ergänzungen hinzu, und die ursprünglich monochrome Farbgebung wurde ergänzt durch farbige Einfassungen und Absetzungen.

Bei der Kapellensanierung wurden in enger Abstimmung mit der Ordensleitung Gestaltungsvarianten entwickelt, visualisiert und diskutiert. Neben dem kompletten Austausch der elektrischen Installationen einschließlich der Raum- und Akzentbeleuchtung und der Beschallungsanlagen wurden Heizkörper und Sanitärinstallationen erneuert und isolierverglaste Kastenfenster eingebaut.

Der Schwerpunkt der Umgestaltung lag im Chorraum. Volksaltar und Ambo aus den 1970er-Jahren, beide mit getriebenem Kupferblech verkleidet, sowie der Hochaltar aus den frühen 1930er-Jahren wurden ausgebaut. Der wertvolle Altaraufsatz wurde von dem Bamberger Gold- und Silberschmied Friedemann Haertl behutsam restauriert und in einer Nische in der Chorrückwand eingelassen. Der neue Ambo ist aus Naturstein. In Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber, Planern und ausführenden Firmen wurde die Mutterhauskapelle weitgehend auf die ursprüngliche Schlichtheit zurückgeführt. Auch die lange Zeit im Dachboden eingelagerte Glocke wurde an ihrem angestammten Platz im Türmchen installiert und lädt jetzt wieder zu den Gottesdiensten ein.