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Kammerkonzerte auf Kloster Banz: Zu neuen Horizonten mit Musik


Autor: Ramona Popp

Kloster Banz, Freitag, 18. Sept. 2015

Die Reihe Kammerkonzerte auf Kloster Banz lockt in der neuen Saison mit dem Motto "Amerika". Künstlerischer Leiter Achim Melzer möchte damit auch jüngere Leute ansprechen.
Achim Melzer im Banzer Kaisersaal: Der künstlerische Leiter der Kammerkonzertreihe freut sich auf die Matineen. Foto: Popp


Klassische Musik, das ist nicht nur was für ältere Leute. Der Teenager David Höppner aus Unterneuses, der mit drei ebenso musikbegeisterten Freunden bei einem Klavierkonzert im Juli den Banzer Kaisersaal füllte, lieferte den Beweis. Die Kinder und Jugendlichen, die selbst mit Eifer musizieren, haben keine Berührungsängste zu Bach, Brahms oder Beethoven. Viele andere aber schon. Achim Melzer, Cellist der Bamberger Symphoniker, würde diese jungen Leute gerne neugierig machen, selbst zu erkunden, was ihnen diese Art der Musik geben kann. Vielleicht gelingt es ihm in der neuen Saison der Reihe Kammerkonzerte auf Kloster Banz. Da ist nämlich "Amerika" das Motto.

Musik aus Amerika, das ist nicht nur Katy Perry, Michael Jackson oder Bruce Springsteen. Das ist auch Louis Armstrong, George Geshwin und Leonard Bernstein. Gleich mit dem Auftaktkonzert an diesem Sonntag wird das Blechbläserquintett der Bamberger Symphoniker eine Brücke schlagen von älteren zu jüngeren Meistern, verschiedene Genres verbinden. Nur wenige Wochen später wird Achim Melzer dann selbst mit von der Partie sein, wenn zur Jam-Session in den Kaisersaal eingeladen wird. Klassisch ausgebildete Streicher treffen auf eingefleischte Jazzer - auf diese Begegnung freut sich der künstlerische Leiter der Konzertreihe sehr, wie er betont.

Er ist in seine konzeptionelle und organisatorische Aufgabe hineingewachsen, die er seit dem Vorjahr inne hat. Er mag das Ambiente, das der Kaisersaal bietet, die professionelle Unterstützung durch die Hanns-Seidel-Stiftung, die man in Banz genießt. Und er kennt so gut wie alle Musiker, die er für einen Auftritt dort verpflichtet. "Ich würde gerne mehr Honorar zahlen können", merkt er an. Aber das ist das Los der kleinen Kammermusikreihe, die mit 200 Karten restlos ausverkauft und auf Sponsoren angewiesen ist. Klein, aber fein, denn Musikfreunde kommen mittlerweile aus einem Umkreis von etwa 100 Kilometern. Selbstläufer sind die Konzerte gleichwohl nicht. Die Matineen kommen besser an, weil man da den ganzen Tag noch vor sich hat. Trotzdem seien die Besucherzahlen in den letzten fünf Jahren leicht zurückgegangen, wie Joachim Gronebaum als Vorstandsmitglied des Vereins "Kammermusik auf Banz" berichtet. Das Gremium unterstützt, wo es kann, auch mit Abokarten, die gratis an Gymnasium und Realschule gegeben wurden, obwohl die Preise für Schüler und Studenten ohnedies günstig sind. Wie's ankommt, das wüsste man gern.

Vielleicht lockt ja der neue Länderschwerpunkt auch neue Zuhörer an. "Kompositionen aus Nord- und Südamerika haben die musikalische Literatur bereichert", stellt Melzer fest. Er will den Weg mit Bewährtem und neuen Impulsen fortsetzen - und plant schon für die nächste Saison.


Sieben Konzerte auf Kloster Banz

 American brass music: Sonntag, 20. September

 Jam-Session: Jazz-Musiker treffen auf Streichmusiker aus der klassischen Musik: Sonntag, 25. Oktober

 Klaviertrio spielt Mozart, Martinu, Copland und Ravel: Sonntag, 29. November

 Streichquintett - Dvorák und Brahms: Sonntag, 24. Januar

 Concerto Grosso - Barbara Bode (Oboe) und Boris Jusa (Violine) spielen Vivaldi und Bach: Sonntag, 13. März

 Violinsonaten - Peter Rosenberg (Violine) und Gergö Nagy (Klavier) mit Werken von Charles Yves und Ludwig van Beethoven: Sonntag, 17. April

Beginn ist jeweils um 11 Uhr.
Karten gibt es an der Tageskasse und an den bekannten Vorverkaufsstellen wie Tourist-Info Lichtenfels und Kur- und Tourismusservice Bad Staffelstein.

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