Kabelbrand in Behindertenwerkstatt

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Alle in der Behindertenwerkstätte Beschäftigten müssen wegen des Feueralarms am Montagmorgen ihre Arbeitsplätze verlassen.
Alle in der Behindertenwerkstätte Beschäftigten müssen wegen des Feueralarms am Montagmorgen ihre Arbeitsplätze verlassen.
Kurz nach 10 Uhr können die Feuerwehren aus der Michelauer Landwehrstraße wieder an ihre Standorte zurückkehren.
Kurz nach 10 Uhr können die Feuerwehren aus der Michelauer Landwehrstraße wieder an ihre Standorte zurückkehren.
 
Feuerwehrleute beim Eintreten in das Gebäude, in dem der Rauchmelder angeschlagen hatte.
Feuerwehrleute beim Eintreten in das Gebäude, in dem der Rauchmelder angeschlagen hatte.
 
 

Die Rauchmelder schlugen an und 60 behinderte Menschen mussten sofort das Gebäude verlassen. Der Alarm in den Werkstätten St. Joseph in Michelau sorgte am Montagmorgen für Aufregung, endete aber glimpflich. Nach etwa einer Stunde konnte die Arbeit dort weitergehen.

Gegen 9.45 Uhr wurde die Feuerwehr zu der Einrichtung in der Landwehrstraße 15 gerufen - vor dem Hintergrund der Brandkatastrophe Ende November im Schwarzwald eine Alarmierung von besonderer Brisanz. Etwa 20 Feuerwehrleute der Michelauer Wehr machten sich auf zu dem nahegelegenen Gebäude, umliegende Feuerwehren wurden zur Unterstützung geordert, auch Kreisbrandrat Timm Vogler war rasch vor Ort.

Im Montageraum im ersten Stock war durch einen Kurzschluss an der Zuleitung zu einer Neonröhre viel Qualm entstanden; Rauchmelder, die auf allen Etagen angebracht sind, hatten angeschlagen. In Reih' und Glied verließen die rund 60 in der Werkstätte tätigen Männer und Frauen ihre Arbeitsplätze, manche führten sich an den Händen hinaus ins Freie. "Das hat gut geklappt, wie wir das geübt haben", betonte Einsatzleiter Vogler.

Groß einzugreifen brauchten die Feuerwehrleute nicht mehr: Sie entfernten etliche Deckenplatten, um an das verursachende Kabel zu kommen, mit den weiteren Arbeiten wurde ein Elektriker beauftragt. Im Feuerwehrgerätehaus, zu dem es nur wenige Minuten Fußweg sind, wärmten sich die Leute aus den Werkstätten auf und wurden dabei von BRK-Mitarbeitern betreut, bis sie nach etwa einer Stunde zurückgehen konnten. Die Räume wurden gelüftet, der Schaden wurde nach ersten Auskünften der Polizei auf 5000 Euro beziffert.

"Übungen und Begehungen machen sich bezahlt", lautete das Fazit von Holger Knab, Kommandant der Michelauer Feuerwehr, im Hinblick auf den sehr geordneten Ablauf. Nach dem verheerenden Feuer in Titisee-Neustadt, wobei vergangenes Jahr 14 Menschen ihr Leben lassen mussten und 14 weitere verletzt wurden, war ein möglicher Brand einer Behinderteneinrichtung auch bei den hiesigen Feuerwehren ein spezielles Thema. "Ich hatte vor Weihnachten ein Gespräch mit dem Werkstättenleiter Thomas Neugeboren", berichtete Holger Knab. Die jüngste Begehung des Gebäudes mit Feuerwehrleuten sei erst am 8. Januar gewesen.

Die gemeinnützige GmbH der St.-Josephs-Werkstätten beschäftigt im ehemaligen Santherr-Messehaus in michelau rund 60 behinderte Menschen. Der bedarf an Plätzen ist größer, daher ist ein Neubau im Ortsteil Neuensee geplant, der im Herbst dieses Jahres zur Verfügung stehen soll.