Jeder kann etwas gegen Hunger tun
Autor: Andreas Welz
Vierzehnheiligen, Sonntag, 24. Februar 2013
In Vierzehnheiligen wurde die Misereor-Fastenaktion eröffnet.
Erzbischof Dr. Ludwig Schick und Bischof Theotonius Gomes aus Bangladescher eröffneten am Sonntag in der Basilika Vierzehnheiligen die Misereor-Fastenaktion, die unter dem Leitwort steht: "Wir haben den Hunger satt".
Mit der Aktion ruft das weltweit größte katholische Hilfswerk während der Fastenzeit zur Solidarität mit den Hungernden und einem veränderten Konsumverhalten in Deutschland auf. "Jeder könne zur Überwindung des Hungers in der Welt beitragen. Dazu brauchen wir weltweit einen neuen Lebensstil", forderte der Ludwig Schick.
Bischof Theotonius Gomes schilderte die dramatischen Zustände in seinem Heimatland, in dem 40 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebten. Der Bamberger Erzbischof appellierte an alle Menschen, im Kampf gegen den Hunger in der Welt ihren Lebensstil zu ändern.
Dies sei ein "Skandal und ein Armutszeugnis für die Menschheit", sagte Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz ist. Erzbischof Schick forderte die Politiker auf, im Wahljahr nicht nur an die Innenpolitik zu denken, sondern sich auch um die Situation in Afrika, Asien und Lateinamerika zu kümmern. Es werde zum Beispiel in Lateinamerika Soja für die Masttierhaltung angebaut, damit wir immer mehr und immer besseres Fleisch haben. Dafür werde den Menschen dort die Anbaufläche für ihre Grundnahrungsmittel genommen. Schick rief die Wähler auf, die Politiker auf den zahlreichen Kundgebungen in den nächsten Monaten vor den Wahl auch zu fragen, was sie gegen autoritäre und korrupte Machthaber in der ganzen Welt tun oder gegen Umweltzerstörung, gegen Landgrapping und ungerechte Handelsbeziehungen.
An die Heimat denken
Zugleich habe aber auch jeder Einzelne die Möglichkeit, durch seinen Lebensstil dazu beizutragen, den Hunger in der Welt zu bekämpfen: "Wir können etwas tun: weniger Energie verbrauchen, weniger Fleisch essen, Produkte aus unserer Heimat verzehren - das hilft sowohl unserer heimischen Landwirtschaft als auch den Bauern in den Entwicklungsländern." In der Fastenzeit gehe es nicht nur darum, abzunehmen oder Willensstärke zu beweisen. Fasten dürfe nicht ich-orientiert sein, sondern müsse wir-orientiert und welt-orientiert sein.
Umrahmt wurde die Eucharistiefeier vom Gospelchor "Good News" aus Bad Staffelstein. An der Orgel begleitete Basilikaorganist Georg Hagel den Gottesdienst.