Jana feiert den Braumeistertitel mit eigenem Bier
Autor: Matthias Einwag
Nedensdorf, Sonntag, 19. August 2018
Die 24-jährige Jana Neubert zapfte in Nedensdorf ihr erstes Fass Meisterbier an. Als Zeichen der neuen Würde überreichte ihr Reinhold Reblitz einen Zwickelschlüssel. Am Stammtisch erhielt ihr Märzen "Rote Berta" allerbeste Zensuren.
Die Freude war ihr ins Gesicht geschrieben: Als Jana Neubert am Freitagabend ihr erstes Fass Meisterbier anstach, strahlte die 24-Jährige. Sie setzte den Zapfhahn an und trieb ihn zielsicher mit einem Schlag ins Spundloch: "O'zapft is'!", verkündete die gebürtige Sonthofenerin ihren Gästen, für die sie das rot schimmernde Märzen in die Gläser fließen ließ.
Übers ganze Gesicht strahlte auch Senior-Braumeister Reinhold Reblitz, der seiner künftigen Schwiegertochter eine ganz besondere Ehre angedeihen ließ: Er überreichte ihr als Zeichen der Würde und Privileg ihres Meisterstandes einen Zwickelschlüssel am Kettchen, den er ihr zeremoniell um den Hals hängte. Dieses Ritual ist so etwas wie der Ritterschlag unter Brauern. Allein ein/e Braumeister/in darf diesen Schlüssel tragen, denn er/sie besitzt besondere Befugnisse - etwa das Entnehmen der Proben an den Fässern im Gärkeller. Jana freute sich darüber sehr: "Ich darf nun endlich auch selber zwickeln."
Warum "Rote Berta"?
Es war eine nicht alltägliche Feier in Nedensdorf. Denn es ist schon noch etwas Besonderes, wenn eine junge Frau das Handwerk des Brauers erlernt und in eine Männerdomäne vordringt. Jana Neubert stellte mit wohl formulierten Sätzen ihr Meisterinnenbier vor, die "Rote Berta". Der Name sei abgeleitet von der roten Farbe, in der das Märzen funkelt, wenn man das gefüllte Glas gegen das Licht hält - und die "Berta" sei vom Familiennamen Neubert abgeleitet. Stolz auf die Leistung seiner Tochter hatte Vater Alexander Neubert ihr mit der Motorsäge eine Rote Berta aus Holz geschnitzt. Diese Figur ziert nun die Wirtsstube.
"Ich hab' das Bier so eingebraut, dass der süße Malz-Karamel-Geschmack im Vordergrund ist", sagte Jana bei der Vorstellung des Märzenbiers, "denn ich möchte die Süße spüren, erfrischt werden vom Hopfen".