Ist ein Glasfaserring die Lösung?
Autor: Gerda Völk
Prächting, Donnerstag, 14. März 2013
Mit der Funktechnik, über die im Markt Ebensfeld der Internetzugang und das Telefonieren ermöglicht werden, sind viele Bürger unzufrieden. Nun wird darüber nachgedacht, eine Glasfaserringleitung zu bauen.
Auch die Menschen in ländliche Regionen, besonders aber die Gruppe der Gewerbetreibenden, sind auf eine schnelle Internetverbindung angewiesen. Deshalb hat ein Bürger bei der Gemeinde Ebensfeld den Antrag gestellt, das Thema bei der Bürgerversammlung am Dienstagabend in Prächting auf die Tagesordnung zu setzen.
Konkret ging es darum, wie die Ebensfelder Gemeindeteile an das Glasfasernetz angeschlossen werden können. Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) hatte zur Bürgerversammlung für den Kelbachgrund das Planungsbüro Reuther Net-Consulting eingeladen. Noch werden die kleineren Ortschaften im Raum Ebensfeld über LTE-Technik versorgt. Doch über die Funklösung ist nicht jeder glücklich, wie einige Bürger bei der Bürgerversammlung in Prächting durchblicken ließen. "Dass die Funktechnik nicht immer funktioniert, das hat uns niemand erzählt", klagte ein Bürger.
Zur Verbesserung der Breitbanderschließung in der Fläche hat Bayern zum 1. Dezember 2012 ein Förderprogramm aufgelegt. Damit möchte auch die Gemeinde Ebensfeld die Situation für die Internetnutzer in den Ortsteilen verbessern.
"Durch den Einsatz von Fördermitteln versucht die bayerische Staatsregierung, die Internetversorgung auf dem Land spürbar zu verbessern, die der freie Markt versagt", erklärte Planer Siegbert Reuther. Denn für die Anbieter sei der Ausbau in der Fläche oft nicht rentabel. Mit dem Förderprogramm werden die Ausbaupläne der Kommunen mit 500 000 Euro gefördert. "In Ebensfeld besteht das Problem, dass die Ortsteile über eine große Fläche verteilt sind und dadurch eine Erschließung sehr kostspielig ist", erklärt der Planer.
Reuthers Aufgabe besteht darin, die Marktgemeinde nicht nur zu beraten, sondern auch ein entsprechendes Konzept auszuarbeiten. Ein Anschluss wäre über einen Glasfaserring möglich, der die Kabelverzweiger in den einzelnen Ortsteilen ringförmig miteinander verbindet und Internetbandbreite von außen zuführt. Die Kerngemeinde Ebensfeld ist an eine überregionale Anbindung angeschlossen, die dann in den Ring einspeisen könnte.
"Für das Vorhaben muss dann in den kommenden Wochen noch ein Provider gefunden werden", erklärt Reuther. An den Glasfaserring, mit einer Gesamtlänge von rund 20 Kilometer, könnten alle Ortsteile außer Kümmel, Peusenhof und Sträublingshof angeschlossen werden. Für diese Orte müsste dann eine andere Lösung gefunden werden. Die nächsten Schritte sehen eine Bedarfsermittlung bei allen Gewerbetreibenden, wie Firmen, Freiberufler und Landwirte vor. Mit einer Umsetzung ist laut Reuther nicht vor 2014 zu rechnen.
Natürlich wollten auch einige der Anwesenden wissen, was diese Lösung den Bürger kosten würde. Da ein Glasfaseranschluss nicht zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde gehört, kann sie die Kosten auch nicht auf ihre Bürger umlegen. "Die Gemeinde möchte auf jeden Fall die Dörfer zeitnah mit Glasfaser versorgen", machte der Bürgermeister deutlich.
Ansonsten brennen den Bürgern im Kelbachgrund keine großen Probleme auf den Nägeln. Überstehende Äste und Büsche entlang des Staatsstraße begleitenden Radweges von Kleukheim nach Prächting wurden angesprochen. Die Gemeindeverwaltung versprach, sich des Problems anzunehmen.