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Indizien sollen Täter überführen


Autor: Tobias Kindermann

Ebensfeld, Donnerstag, 16. Januar 2014

Einer der mutmaßlichen Bankräuber von Ebensfeld steht ab Februar in Coburg vor Gericht. Die Tat ereignete sich vor genau einem Jahr. Es wird ein umfangreiches Verfahren.
Die Sparkassenfiliale in Ebensfeld am Abend, an dem der Überfall stattfand. Archivbild: Michael Gründel



Sie kamen durch den Hintereingang an einem Donnerstagabend vor genau einem Jahr. Zwei Männer mit Waffen überfielen die Sparkassenfiliale in Ebensfeld. Im Raum waren der Geschäftsstellenleiter, eine Angestellte und zwei Kunden. Mit vorgehaltener Waffe forderten sie Geld, fesselten den Filialleiter und die Kunden, flüchteten mit einem silbernen Mercedes der C-Klasse. Weniger als 10 000 Euro erbeuteten die beiden bei ihrem Raubzug.

Kamera zeichnete Tat auf

Der Geistesgegenwärtigkeit einer Bankangestellten ist es zu verdanken, dass es Bilder von dem Überfall gibt. Sie drückte den Knopf der Überwachungskamera im Raum, die die Tat aufzeichnete. Zeugen sahen die dunkel gekleideten Männer, sie trugen Baseballmützen und Sturmhauben mit einem Sehschlitz, Richtung Hadergasse flüchten. Nur mit Tagfahrlicht rasten sie am 17. Januar im Dunklen mit dem Wagen davon.


Rund vier Monate später konnte die Polizei einen Ermittlungserfolg präsentieren. Sie nahm einen 37-jährigen Kosovaren fest, der schon länger in Deutschland lebt.
Nach weiteren, umfangreichen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Coburg nun Anklage gegen den Mann erhoben, sagte Leitender Oberstaatsanwalt Anton Lohneis gestern unserer Zeitung: "Er wird sich vor dem Landgericht Coburg verantworten müssen."
Ein Termin dafür steht schon fest, bestätigt der Pressesprecher des Landgerichts, Christian Pfab. Die Verhandlung ist für Februar terminiert, vier Verhandlungstage sind angesetzt.
"Es wird ein umfangreiches Verfahren", schildert Pfab. "Fast 40 Zeugen sind geladen, dazu drei Sachverständige."
Die Polizei hat auch den Namen des mutmaßlichen zweiten Täters ermittelt. Er befindet sich noch auf der Flucht.
24., 26. und 27. Februar sowie 3. März sind die Verhandlungstage. "Schwerer Raub in Tateinheit mit schwerer räuberischer Erpressung" lautet die Anklage der Staatsanwaltschaft.
Es handelt sich um einen Indizienprozess, ein Geständnis hat der 37-jährige Mann bisher nicht abgelegt. Auch die Tatwaffe wurde bisher noch nicht gefunden. Somit lässt sich auch nicht sagen, ob die Pistolen beim Überfall echt waren.
Eine wichtige Funktion wird dem Video vom Überfall zukommen, auch DNA-Spuren sollen in dem Verfahren eine Rolle spielen.