In Redwitz werden begonnene Projekte bevorzugt
Autor: Werner Knoth
Redwitz, Freitag, 05. Juni 2020
Der Redwitzer Haushaltsplan wurde einstimmig verabschiedet. Drohende Einbrüche bei der Gewerbesteuer bereiten Kopfzerbrechen.
Die Beratung und Beschlussfassung über den Haushalts- mit Finanzplan der Gemeinde Redwitz stand im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung, die wegen der Corona-Pandemie und den Abstandsregelungen im Bürgerhaus stattfand.
Nachdem vom Finanzausschuss bereits ausführlich über den Haushalt gesprochen worden war, erläuterte Kämmerer Tobias Grünbeck lediglich noch die wichtigsten Haushaltsdaten. So schließt der Verwaltungshaushalt in Einnahmen und Ausgaben mit 8 099 100 Euro (Vorjahr 8 081 300 Euro) der Vermögenshaushalt mit 4 602 500 Euro (Vorjahr 6 379 600 Euro). Der Gesamthaushalt beläuft sich somit auf 12 701 600 Euro (Vorjahr 14 460 900 Euro).
Der Verwaltungshaushalt erwirtschaftet in diesem Jahr nicht die notwendige Mindestzuführung an den Vermögenshaushalt. Eine Zuführung vom Vermögenshaushalt in Höhe von 626 500 Euro ist deshalb erforderlich, obwohl die Einnahmen aus Gewerbesteuer mit 1,9 Millionen Euro Euro angesetzt und die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie noch gar nicht absehbar sind.
Größte Ausgaben sind die Kreisumlage mit 2 053 700 Euro, die wegen der gestiegenen Umlagekraft und der Erhöhung des Kreisumlagenhebesatzes Mehrausgaben von 45 100 Euro erfordert und der Personalhaushalt, der sich auf 1 060 950 Euro beläuft.
Beim Vermögenshaushalt wäre zu erwähnen, dass aus der Rücklage 1,6 Millionen Euro entnommen werden, so dass eine Rücklage von 1,36 Millionen Euro verbleibt. Außerdem ist zur Verwirklichung aller geplanter Investitionsausgaben eine Kreditaufnahme von 1,65 Millionen Euroro erforderlich.
760 Euro Schulden pro Kopf
Wie Bürgermeister Jürgen Gäbelein erklärte, stünden bereits begonnene Maßnahmen im Vordergrund, dann müsse man sehen, welche Maßnahmen man sich noch leisten könne. Der Schuldenstand zum Ende des Haushaltsjahres wird sich auf 760 Euro pro Einwohner belaufen. Weiterhin seien für die kommende Finanzplanung weitere Kreditaufnahmen notwendig. Zweiter Bürgermeister Christian Zorn (CSU) erklärte, dass die nächsten Jahre nicht so einfach werden und weitere größere Projekte wie Turnhalle, Schwimmbad und Schule gut durchdacht werden müssten. Hinsichtlich der Ungewissheit bei der Gewerbesteuer seien größere Investitionen zu überlegen. Auch Jochen Körner (SPD) befürchtete im finanziellen Bereich Einbrüche, die Pro-Kopf-Verschuldung werde weiter steigen, es gelte den Gürtel enger zu schnallen. Die Haushaltssatzung wurde einstimmig genehmigt.
Der Landkreis Lichtenfels ist Pilotlandkreis bei dem federführend vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) betreuten Pilotprojekt "Umgang mit geogen erhöhten Stoffgehalten". Das Pilotprojekt soll Erkenntnisse darüber liefern, wie künftig die Wiederverwendung von bei Bauprojekten entstehendem Erdaushub erleichtert werden kann. In der Zeit von Mai bis Sommer 2022 werden im Rahmen des Projekts im Landkreis Lichtenfels vom LfU eine größere Zahl von Bodenproben von Acker-, Grünland- und geringfügig Waldflächen entnommen, die dann im Labor analysiert werden. Die Probestandorte werden nach bodenkundlichen bzw. geologischen Erkenntnissen ausgewählt. Die Benachrichtigung der Flächeneigentümer erfolgt vorab.