Druckartikel: In Neuensee gab's Flauschiges zum Kuscheln

In Neuensee gab's Flauschiges zum Kuscheln


Autor: Gerda Völk

Neuensee, Freitag, 11. Mai 2018

Die Geflügelzüchter zeigten, was an ihrem Hobby so interessant ist.
Die flauschig weichen Küken wurden gerne von Kindern aus ihrer Box geholt.  Fotos: Gerda Völk


Die einzigen, die sich nicht vor dem Gewitterregen in Sicherheit bringen, sind die Fränkischen Landgänse. Die Gänsefamilie scheint den einsetzenden Regen sogar zu genießen. Acht Tiere zählt die Gruppe. Der Ganter bewacht die Szenerie, besonders als die Gänsedame auch noch ein Bad in der bereitgestellten Wasserstelle nimmt. "Die Gänse mögen den Regen, sie gehören zum Wassergeflügel", erklärt Andreas Scheumann, Vorsitzender des Geflügelzuchtvereins.
Immer an Himmelfahrtstag lädt der Verein zu einem Erlebnistag ein. Heuer bereits zum fünften Mal. Der Verein hat im Garten der Familie Schnapp ein Zelt aufgestellt. In großen Ausstellungs-Käfigen sind einige besonders schöne Zuchttiere untergebracht. Von Kindern besonders umlagert ist eine Box mit Jungtieren. Immer wieder wird eines davon in die Hand genommen, an die Wange gedrückt und wieder abgesetzt.


Hühner sind im Trend

Mit dem Erlebnistag möchte der Verein nicht nur die Liebe zum Tier wecken, sondern auch die Rassegeflügelzucht und die Haustierhaltung einer breiten Öffentlichkeit nahebringen. Mittlerweile gibt es wieder mehr junge Familien, die sich Hühner halten wollen, sagt Scheumann. Kleinere Hühnerrassen eignen sich auch für die Haltung im eigenen Garten und für die Versorgung mit jederzeit frischen Eiern. "Normalerweise darf man in einem Wohngebiet auch einen Hahn halten", erklärt Scheumann. Wichtig sei nur, dass es sich dabei um eine erhaltenswerte Rasse handelt. Gänse hat es früher in jedem Dorf gegeben, heute dagegen sind sie rar geworden. Da sich Gänse ihr Futter auf den Wiesen zum größten Teil selbst suchten, waren sie für die Weidehaltung bestens geeignet. Das Hüten der Gänse war dann eine Aufgabe der Kinder.


Gänsenachwuchs heißt Gössel

Dabei wäre die fränkische Landgans beinahe von der Bildfläche verschwunden. Dass dem nicht so ist, sei Ernst Mensinger aus Unterfranken zu verdanken. Der Züchter hat aus den verbliebenen Restbeständen einige Tiere für die Nachzucht zusammengesucht und nach bestimmten Rassemerkmalen gezüchtet. "Gänse sind ganz familiäre Wesen", erklärt Scheumann. Es sei äußerst schwierig ein Paar zu trennen. Bei der Aufzucht der Gössel, so heißt der Nachwuchs, bemühen sich beide um den Schutz und die Versorgung der Kleinen.
In Neuensee geht am Donnerstagnachmittag immer wieder ein Regenschauer nieder. Doch dies ist zweitrangig. An einen Tisch beschäftigt sich eine Gruppe von Kindern mit bereitgelegten Malstiften. Erwachsene füllen ein Quiz mit Fragen rund um die Geflügelzucht aus. Eine Frage daraus lautet: Wie viele Tage brüten die Tauben auf ihren Eiern? 18 lautet die richtige Antwort.


Zwischendrin ein Ei gelegt

Im Brutkasten sind frisch geschlüpfte Küken zu bestaunen. Ungeachtet des Regens hat in einen der Ausstellungs-Käfige eine Henne ein Ei gelegt. "Das machen sie halt mal", lacht ein Vereinsmitglied, als ihn eine Besucherin darauf aufmerksam macht. Auf den Tischen liegt jede Menge Informationsmaterial. Bei Fragen zur Zucht und bei Problemen helfen Vereinsmitglieder weiter. Immer wieder holen sich Kinder unter Aufsicht ein Küken zum Streicheln aus der Box.