Druckartikel: In Lichtenfels wird Essen für bis zu 2500 Patienten produziert

In Lichtenfels wird Essen für bis zu 2500 Patienten produziert


Autor: Alfred Thieret

Lichtenfels, Freitag, 12. April 2019

In der 20 Millionen Euro teuren Großküche von Regiomed wird die Verpflegung für Patienten erst gekocht, dann auf vier Grad Celsius heruntergekühlt.
Wie dieser Mitarbeiter einer Großküche in Leipzig soll in der zentralen Produktions- und Verteilerküche Essen für die Patienten aller Regiomed-Kliniken hergestellt werden.  Foto: Philipp Brandstädter


Am Donnerstag wurde im Beisein zahlreicher Ehrengäste das Richtfest der zentralen Produktions- und Verteilerküche der Regiomed-Kliniken in Lichtenfels in der Krappenrother Straße gefeiert.

Roy Hönemann, Regiomed-Geschäftsführer für das operatives Geschäft, freute sich, dass nach dem Spatenstich im Juni 2018 und der Grundsteinlegung im September nun der Rohbau der mit einer Bausumme von 20 Millionen Euro veranschlagten hochmodernen Großküche fast abgeschlossen und das Dach fertiggestellt sei. Sein Dank galt allen am Bau beteiligten Firmen und Handwerkern. Die Großküche solle nach Fertigstellung Zug um Zug die Produktion in den bisherigen Klinikküchen der Regiomed-Standorte ersetzen.

Höchste Hygieneanforderungen

Nach der Inbetriebnahme der neuen Zentralküche würden täglich 2000 bis 2500 Einheiten einer kompletten täglichen Verpflegung pro Patient in Lichtenfels produziert. Der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner, zugleich auch Vorsitzender der Regiomed-Gesellschafterversammlung, betonte, dass die neue Großküche höchsten Hygieneanforderungen genügen werde. Man könne deshalb erwarten, dass von hier aus einmal Essen von hoher Qualität an die einzelnen Regiomed-Standorte geliefert werde. Nach Fertigstellung des Gebäudes werde also die Speisenproduktion nur noch in Lichtenfels erfolgen.

Von hier werden dann die gekühlten Speisen sowohl als individuell für einzelne Patienten zusammengestellte Tabletts als auch in Großgebinden an die einzelnen Standorte transportiert. Vor Ort werden die Speisen aufgewärmt, so dass jeder Patient oder Bewohner ein heißes, nach hygienischen Vorschriften und ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen zubereitetes Essen erhält.

Auch der seit kurzem amtierende Coburger Landrat Sebastian Straubel, der Wurzeln zum Landkreis Lichtenfels hat, da seine Mutter aus Mannsgereuth stammt, freute sich über den Baufortschritt. Das Grundstück an der Krappenrother Straße zwischen TTL und Tankstelle, auf dem das Gebäude entsteht, ist knapp einen Hektar groß. Die Gesamtgrundrissfläche von 4200 Quadratmetern (qm) verteilt sich auf 2300 qm Küchenfläche, 550 qm Büro- und Sozialbereiche und etwa 1350 qm Technik- und Verkehrsfläche. Der Neubau wurde in Stahlbeton-/Skelettbauweise mit Dachtragewerk in Stahlkonstruktion ausgeführt.

Das eigentliche Herz der neuen Zentralküche liegt jedoch im Inneren des Gebäudes. Die Küchentechnik beinhaltet nämlich die neueste auf dem Markt befindliche Gerätekonfiguration mit Rückkühlkessel, die das Gargut innerhalb kürzester Zeit von kochend heiß auf vier Grad herunterkühlen, teilautomatische Spültechnik mit Wärmerückgewinnung, Kühlanlagen mit zukunftssicherem Kältemittel und automatischen Wagenwaschanlagen. Etwa 70 Prozent der Küchenfläche werden gekühlt sein, alle Arbeitsbereiche werden mechanisch be- und entlüftet. Aus Hygienegründen werden alle Wände und Decken mit Stahlblech-Sandwichelementen mit einer glatten Oberfläche ausgeführt.

Cook & Chill-Verfahren

Auch die Fußböden werden durch einen strapazierfähigen Kunstoffbelag allen hygienischen Anforderungen gerecht. Die Speisenherstellung erfolgt nach dem Cook & Chill-Verfahren (Kochen und Schnellkühlen). Dabei werden die Speisen nach der Zubereitung herabgekühlt, kühl gelagert, kühl transportiert und erst unmittelbar vor der Ausgabe an den verschiedenen Standorten wieder auf Verzehrtemperatur erwärmt. Dadurch wird eine hohe Speisenqualität erzielt und eine erhöhte Hygienesicherheit gewährleistet.