In Kösten entsteht mehr Wohnraum für Familien
Autor: Gerda Völk
Lichtenfels, Mittwoch, 28. Januar 2015
In Kösten soll ein ein Kettenhaus mit sechs Wohneinheiten entstehen. Von städtischer Seite gab es grünes Licht dafür. Anwohner befürchten eine potenzielle Gefahr durch die schmale Zufahrtsstraße.
Im Regelfall besitzen Einfamilienhäuser zwei Kinderzimmer. Anders dagegen die geplanten Häuser an der Heidestraße im Lichtenfelser Stadtteil Kösten, in denen bis zu vier Kinderzimmer möglich sind. Christian Hofmann plant die Errichtung eines Kettenhauses mit sechs Wohneinheiten. Bei der Ortsbesichtigung am Dienstag wurde der Bauausschuss neben dem Bauwerber auch von zahlreichen Anwohnern schon erwartet.
Der Bauausschuss wolle sich selbst ein Bild vor Ort machen, wie Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) feststellte. Entstehen sollen sechs Häuser, die jeweils durch eine Doppelgarage voneinander getrennt sind. Auf drei Ebenen sollen insgesamt rund 180 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung stehen.
Allerdings stößt das Vorhaben nicht bei jedem Anwohner auf Gegenliebe.
Gefahrenstelle schmale Straße?
Karl-Heinz Friedrich hatte im Vorfeld der Bauausschusssitzung ein entsprechendes Schreiben an die Stadt gerichtet. Friedrich befürchtet, dass es während der Bauphase nicht nur zu Verkehrsbehinderungen kommen könnte, sondern aufgrund der schmalen Straße auch zu einer Verkehrsgefährdung mit ungewissem Ausgang. Schon jetzt, sagt Friedrich, komme es jeden Tag zu einer Verkehrsgefährdung. Hauptsächlich seien es ortsfremde Autofahrer, die besonders in der Kurve nicht der Situation entsprechend angepasst fahren. Seiner Meinung nach sei es grob fahrlässig, wenn die Stadt vor Erteilung der Baugenehmigung keine gefahrenfreie Zufahrt für Anwohner und Baustellenfahrzeuge schafft.
Eine Meinung, die der Bauausschuss nicht teilt. Laut Dietmar Heinkelmann (SPD) bestehe kein übermäßiges Gefahrenpotential, vielmehr sei gegenseitige Rücksicht gefordert. "Da müssen beide Seiten Rücksicht nehmen", argumentiert auch Bürgermeister Andreas Hügerich.
Die Situation erinnert etwas an den Laubenweg in Lichtenfels. Auch dort führten die Anwohner die unzureichende Straßenbreite gegen ein Mehrfamilienhaus ins Feld. Damals verweigerte der Bauausschuss das gemeindliche Einvernehmen, wurde aber von Landratsamt eines Besseren belehrt.
Bürgermeister Andreas Hügerich gab zu bedenken, dass sich an der Situation nichts ändern werde, wenn der Bau nicht genehmigt werde. Zudem komme es durch die Errichtung der Häuser nicht zu einen großen Verkehrsaufkommen. Selbst wenn jede Familie zwei Autos besitzen sollte, wären es zwölf Fahrzeuge. "Und die werden nicht den ganzen Tag hin und her fahren."
Die Heidestraße verfüge über eine Breite, die auch für Rettungsfahrzeuge geeignet sei. Zudem möchte die Stadt, dass sich junge Familien in Lichtenfels niederlassen. Und das Bauvorhaben füge sich wunderbar in die nähere Umgebung ein. Eine Ampel könnte das erhöhte Verkehrsaufkommen während der Bauphase regeln. Ein kleiner Bereich des Bauplatzes liegt im Landschaftsschutzgebiet, für den es aber eine Ausnahmegenehmigung geben könnte, wie Bürgermeister Hügerich sagte.
Stadt unterhaltspflichtig
Die Befürchtung der Anwohner, dass sie am Ende noch zur Kasse gebeten zu werden, wenn die Straße durch Baufahrzeuge Schaden nimmt, sei laut Stadtbaumeister Jürgen Grassinger unbegründet. Lichtenfels besitze im Gegensatz zu anderen Gemeinden im Landkreis keine Straßenausbaubeitragssatzung. "Wenn die Straße durch Baufahrzeuge demoliert wird, dann ist die Stadt unterhaltspflichtig". Letztlich erteilte der Bauausschuss seine Zustimmung zur Bauvoranfrage.
Grünes Licht gab erteilte das Gremium auch dem Bauantrag von Wagner Vermietung & Verpachtung auf Einbau einer chirurgischen Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum an der Bamberger Straße 10, dem Bauantrag der Robert Hofmann GmbH auf einen Anbau an die Lehrlingswerkstatt an der Siemensstraße in Schney und dem Bauantrag des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg. Geplant sind Brandschutzmaßnahmen am Sonderschulzentrum Lichtenfels, der Einbau eines Schülerbistros und der Anbau einer Fluchtwegrampe am Eichenweg 16.
Bäcker Schedel zieht um
Positiv wurde auch der Bauantrag von Christian Schedel beschieden. Sein Bäckerei-Verkaufspavillon soll vom jetzigen Standort in der Mainau in die Kronacher Straße 55 (frühere Tankstelle) umziehen.