In kleinen Schritten zum Ziel
Autor: Tobias Kindermann
Bad Staffelstein, Montag, 08. April 2019
Im Kreis Bamberg haben die Arbeiten an einem Konzept für ein flächendeckendes Alltagsradwegenetz begonnen. Armin Lieb sieht auch andere Optionen.
Es geht - wie so oft - um Details. Die Einfahrt aus Richtung Unterleiterbach nach Ebensfeld ist ein schönes Beispiel dafür. Kurz hinter dem Ortsschild endet der Radweg - direkt an der Zufahrt einer Nebenstraße. Wer hier ordnungsgemäß fährt, landet also in der Mündungszone - und die ist unübersichtlich. Eingliedern in den fließenden Verkehr ist schwer.
Dabei ist die Verbindung aus Richtung Bamberg für Radfahrer bis hoch zur Zettlitzer Kreuzung grundsätzlich nicht schlecht. Wer sich auf den Weg Richtung Norden macht, kann fast durchgängig Radwege benutzen. Die größte Lücke ist zwischen Breitengüßbach und Zapfendorf, die unangenehmste an der B 173 zwischen dem Abzweig Michelau und Trieb.
Im Landkreis Bamberg geht man jetzt zusammen mit den Kommunen ein Konzept für ein Alltagsradwegenetz an. Etwas, was Armin Lieb aus Bad Staffelstein, Sprecher des Kreisverbandes Obermain des ADFC, aufmerksam verfolgt. Ob das auch im Landkreis Lichtenfels hilfreich wäre? Lieb ist dafür, sich bei Alltagsradwegen auf die Bereiche zu konzentrieren, wo erwartungsgemäß viele Radfahrer unterwegs sind - oder unterwegs sein könnten. Und das ist zunächst einmal das Maintal. "Hinüber über den Berg etwa Richtung Itzgrund sind nicht so viele Radfahrer unterwegs, da hat ein Ausbau nicht die selbe Priorität."
Und auch an den bestehenden Verbindungen, siehe etwa die Einfahrt nach Ebensfeld, gibt es Verbesserungsbedarf. "Ein guter Radweg ist drei Meter breit, damit man vernünftig aneinander vorbei fahren kann. Und was dem Autofahrer billig ist, soll dem Radfahrer recht sein: Das sind weiße Seitenstreifen."
Das größte allgemeine Verbesserungspotenzial sieht Lieb ohnehin innerorts - und erinnert dabei an Abschnitte wie die Bamberger Straße in Lichtenfels.
Auch Andreas Grosch, Sprecher des Landratsamts, verweist darauf, dass man eng mit den Kommunen zusammenarbeite und die kritische Punkte bekannt seien. Dazu zählt vor allem die Anbindung von Norden entlang der B 173 Richtung Michelau: "Da werden wir als Landkreis einen Radweg auf eigene Kosten entlang der neuen B 173 bauen, damit man gut zur Arbeit fahren kann."