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In Ebensfeld werden neue Spielplätze geplant


Autor: Anja Greiner

Ebensfeld, Donnerstag, 23. Juli 2015

In Ebensfeld haben sich Kinder, Eltern und der Bürgermeister über die Zukunft der Spielplätze im Ort unterhalten. Am Ende stand eine klare Entscheidung und die Erkenntnis: Die meisten Plätze haben schon bessere Tage gesehen.
Der Spielplatz im Neubaugebiet "Steinäcker" wird kaum genutzt, vielleicht auch deswegen, weil der Boden mit Maulwurfhügeln übersät ist und es keinen Schatten gibt. Der Platz soll nun aufgelöst werden und die Geräte sollen auf den Spielplatz an der Hutstraße gebracht werden. Foto: Anja Greiner


Ein altes, rotes Schaukelgerüst, eine klapprige Wippe und eine Rutsche einfachster Bauart, so sehen die meisten der insgesamt fünf Spielplätze in Ebensfeld aus.

Schön geht irgendwie anders. Vielleicht mit mehr Liebe zum Detail oder einfach mehr Natur. Anstatt neuer, teurer Spielgeräte könnten beispielsweise Hügel aufgeschüttet, Hecken gepflanzt, Gebüsche oder ein Tunnel angelegt werden. "Ein Spielplatz muss nicht teuer bestückt sein, sondern in der Hauptsache spannend für die Kinder", sagt Yvonne Gast.

Aus zwei mach eins

Gemeinsam mit zehn anderen Elternteilen und rund 20 Kindern sitzt Yvonne Gast am Mittwochnachmittag im großen Rathaussaal in Ebensfeld, um mit Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) über die Zukunft der Spielplätze im Ort zu diskutieren.

Die vorläufige Idee des Bürgermeisters: Zwei der Plätze, nämlich den im Gries und in der Hutstraße, auflösen und dafür einen großen Spielplatz im Ort schaffen.

Da meldet sich Irina Will. Im August, sagt sie, werde sie mit ihrer Familie, immerhin sieben Kinder, in ein Haus ziehen, das direkt an den Platz in der Hutstraße grenzt. Die Nähe zum Spielplatz sei damals wesentlich für die Kaufentscheidung gewesen. "Wir wären sehr traurig, wenn der jetzt wegfällt."
Auch im Wohngebiet Gries haben sie gerechnet: 29 Kinder, sagt Christian Hirschlein, würden den Spielplatz am Ende der Straße potenziell nutzen. Die meisten zwischen drei und sechs Jahre alt. "Wir fänden es schon arg schad', wenn der wegfällt."

Durch die Neubaustrecke der Bahn wurde ihnen schon der direkte Zugang zum Ort genommen, jetzt wollen sie wenigstens den Spielplatz behalten.

Aber da gibt es ja noch den relativ neuen Spielplatz "Steinäcker" im Wohngebiet gegenüber dem Friedhof. Das moderne Rutschgerät ist unterlegt mit Fallkies und es gibt eine schöne, große Holzbank mit Tisch. Genutzt werden sie so gut wie nie.

Karsten Noack wohnt neben dem Spielplatz "Steinäcker"; würde der Platz aufgelöst, er fände es nicht schade: Um Rutsche und Schaukel wuchern Disteln und entstehen Maulwurfhügel, Schattenplätze gibt es keine. "Da mag keiner hin", sagt Karsten Noack.Und dann sind sich alle einig. Schlussendlich muss der Beschluss erst noch im Gemeinderat formuliert werden, aber die Idee steht: Der Spielplatz im Neubaugebiet wird aufgelöst, die dortigen Geräte sollen in der Hutstraße einen neuen Platz finden. Und im Gries, dort sollen ein paar neue Geräte aufgestellt werden. "Und eine neue Bank für die Mütter", sagt Christina Hirschlein. Bis vor ein paar Tagen sei noch eine da gewesen, jetzt ist sie plötzlich weg.

Auf dem Spielplatz im Gries stammen Rutsche, Holzwippe, Schaukel und Entenwippe noch aus den 80er-Jahren, die jungen Mütter haben teils selbst schon als Kinder auf den Geräten gespielt. Aber auch wenn beim Schaukelgerüst der Lack abblättert, und die kleine Holzwippe mehr grau als braun ist, bei einer kleinen Tour mit den Kindern zum Grieser Spielplatz dauert es keine 30 Sekunden, bis gerutscht, geschaukelt und gewippt wird. Allen Schönheitsmakeln zum Trotz.