Druckartikel: In Döringstadt werden bald die Abrissbagger anrücken

In Döringstadt werden bald die Abrissbagger anrücken


Autor: Mario Deller

Ebensfeld, Mittwoch, 27. November 2019

Die marode Jugendbegegnungsstätte in Döringstadt ist bald Geschichte. Die Zukunft des Areals ist allerdings ungewiss.
Noch steht es, doch bald ist es Geschichte: Das Gebäude in Döringstadt, das einst als Jugendbegegnungsstätte diente, wird abgerissen. Über die Verwendung des dann frei werdenden Areals ist aber noch nicht entschieden. Foto: Mario Deller


Der Dezember rückt näher, viele sprechen schon von der "staden Zeit". Doch im Ebensfelder Gemeinderat wird zum Jahresausklang noch einmal richtig "rangeklotzt". In der jüngsten Sitzung traf das Gremium etliche zukunftsweisende Entscheidungen zu den Bereichen Schule, Baugebiete oder Gebühren für den Besuch von Kindertagesstätten.

Architektenauswahl dauert sechs Monate

Mit der Generalsanierung der Pater-Lunkenbein-Schule wird sich das Gremium sicher noch öfter beschäftigen. Nachdem in der vergangenen Sitzung des Verwaltungsausschusses die Machbarkeitsstudie vorgestellt worden war, ging es nun um den Beschluss einer Sanierungsvariante. Wie Bürgermeister Bernhard Storath erläuterte, wolle man den Startschuss geben für das VgV-Verfahren "Planungsleistungen". Letzteres, sprich die Architektenauswahl, nehme sechs Monate in Anspruch.

Die beschlossene Variante sieht den Abriss des Funktionstraktes und den Bau eines Hortes als Lückenschluss vor. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass eine sechste Hortgruppe laut Landratsamt nur genehmigt wird, wenn eine Generalsanierung nachgewiesen wird.

Nicht in Zement gegossen

Doch die Variante ist, auch wenn der entsprechende Beschluss erging, alles andere als in Zement gegossen. Der Rathauschef betonte ausdrücklich, dass man sich auch nach dieser Entscheidung immer noch alle Möglichkeiten für eine andere Lösung offenhalte.

In der Gemarkung Kleukheim haben sich die Eigentümer bereiterklärt, ein 0,79 Hektar großes Areal zur Verfügung zu stellen, was eine Bebauung mit zehn Einfamilienhäusern möglich macht. Die Erschließung würde über eine Stichstraße von der Oberleiterbacher Straße aus erfolgen. Otto Weidner (Grüne) begrüßte zwar grundsätzlich die Schaffung von Wohnraum, doch ein Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren bereite ihm "Bauchschmerzen", weil dies den Verzicht auf eine Umweltprüfung bedeute. Mit zwei Gegenstimmen wurde die Aufstellung des Bebauungsplans als erster Schritt zur Umsetzung des Baugebiets aber mehrheitlich befürwortet.

Bauplätze auch in Prächtig

Ähnlich gestaltete sich die Sachlage bei einem 1,15 Hektar großen Areal an der Bürgermeister-Herold-Straße in Prächting. Hier können am Ortsrand Richtung Hahnhof 14 Einfamilienhäuser entstehen. Die Erschließung ist über den Brauhausweg angedacht. Otto Weidner brachte seine Bedenken auch hier zum Ausdruck. Gegen seine Stimme wurde die Aufstellung des Bebauungsplans beschlossen.

Das Gebäude in Döringstadt, das lange als Jugendbegegnungsstätte gute Dienste geleistet hat, wird bald Geschichte sein. Das Gremium beschloss den Abriss des maroden Hauses. Die Kosten werden auf rund 45 000 Euro geschätzt.

Bürgermeister Storath unterstrich, dass sich der Beschluss einzig auf den Abriss beziehe. Hinsichtlich des Verkaufs beziehungsweise der weiteren Nutzung des Areals werde ein gesonderter Beschluss nötig sein. Nach der mehrmals im Mitteilungsblatt geschalteten Anzeige sei nur ein Kaufangebot in der Verwaltung eingetroffen.

Roswitha Wich (Freie Wähler) plädierte eindringlich dafür, sich bei der Verwendung des Areals nicht nur auf die Option "Bauplatzschaffung" zu versteifen, sondern in alle Richtungen offen zu sein. In direkter Nachbarschaft zur ehemaligen Jugendbegegnungsstätte befindet sich, was die weitere Vorgehensweise der Marktgemeinde mit beeinflussen dürfte, der örtliche Kindergarten.

Ab dem 1. Januar 2020 soll die Kindergarten-Förderung des Freistaats Bayern auch auf die Krippenkinder ab dem zweiten Lebensjahr ausgeweitet werden. Ausgenommen sind dann nur noch die Krippenkinder unter einem Jahr sowie die von "besser verdienenden Eltern". Der Gemeinderat beschloss vor diesem Hintergrund, ab dem 1. Januar 2020 keine Zuschüsse mehr an Familien zu zahlen.

Feuerwehr darf bauen

Die Ebensfelder Feuerwehr plant die Errichtung einer Unterstellhalle hinter dem alten Feuerwehrhaus in der Rinnigstraße. Vorgesehen ist eine Holzbaukonstruktion mit einer Grundfläche von rund 55 Quadratmetern. Das Gebäude soll dazu dienen, Zelte, Garnituren und Ähnliches unterzubringen. Derartige Utensilien würden derzeit in der Fahrzeughalle des neuen Feuerwehrhauses gelagert, erläuterte Gemeinderat Anton Schatz (CSU), selbst aktiv bei der Ebensfelder Wehr. Die Zustimmung zum Vorhaben erfolgte, wobei der Beschluss vorsieht, dass die Feuerwehr Ebensfeld die Kosten trägt und sich die Fassade der Umgebung anpasst.

In Unterneuses plant der künftige Eigentümer eines Grundstücks den Bau einer Betriebsstätte mit Bürogebäude und einer Lagerhalle für ökologisches Saatgut. Im Flächennutzungsplan ist die betreffende Fläche als Mischfläche dargestellt. Das Vorhaben liegt im Außenbereich, weshalb für die baurechtliche Zulassung ein Bebauungsplanverfahren notwendig ist. Dessen Aufstellung - der Bebauungsplan erhält die Bezeichnung "Gewerbegebiet Unterneuses-Nord III" - beschloss das Gremium mit einer Gegenstimme.

Solarleuchte im Test

Parallel zur beschlossenen Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED wird für die Dauer von einem Jahr eine neue LED-Solarleuchte in der Kellerstraße kostenlos getestet. Der Markt Ebensfeld hat die Möglichkeit, die Solarleuchte nach Ablauf des Testjahres für 3427 Euro zu kaufen.

In diesem Zusammenhang wies Otto Weidner darauf hin, dass eine Leuchte am Ebensfelder Bahnhof nicht mehr brennt. Bürgermeister Storath versprach, dies weiterzugeben.