Druckartikel: Ideen für die grüne Wiese

Ideen für die grüne Wiese


Autor: Matthias Einwag

Bad Staffelstein, Donnerstag, 28. April 2016

Der Staffelsteiner Stadtrat befasste sich mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes.
Auf diesen Äckern und Wiesen zwischen der Staatsstraße 2204 sowie dem Schönbrunner Weg, der Bischof-von-Dinkel- und der Unteren Gartenstraße könnten in den nächsten Jahrzehnten ein neues Wohngebiet sowie gewerbliche Baufläche ausgewiesen werden. Foto: Matthias Einwag


Ein Großprojekt wird in den nächsten Jahrzehnten die Ausweisung eines Wohn- und eines Gewerbegebietes zwischen der Staatsstraße 2204 und der bestehenden Bebauung an der Bischof-von-Dinkel- und der Unteren Gartenstraße sowie am Schönbrunner Weg sein. Die Größe des Vorhabens ist umstritten und wird voraussichtlich in den nächsten Stadtratssitzungen für Diskussionsstoff sorgen. Für die Erschließung des Areals mit zahlreichen Baurechten müssten eine oder mehrere Stichstraßen gebaut und an das bestehende Straßennetz (Adam-Riese-, Bischof-von-Dinkel- und Untere Gartenstraße) angebunden werden.

Die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes berücksichtigt dies insofern, dass etliche zunächst als Bauplätze vorgesehene Flächen zurückgenommen wurden, also nicht mehr zur Bebauung vorgesehen sind. "Wir haben genügend Entwicklungspotenzial, so dass wir die Rücknahme dort vertreten können", sagte Bauamtsleiter Michael Hess bei der Sondersitzung des Stadtrates am Mittwochabend im Foyer der Adam-Riese-Halle.

Wie es planerisch weitergehen soll in den nächsten 15 bis 20 Jahren war Thema dieser Sondersitzung. Das Planungsbüro Weyrauther hatte die zahlreichen Änderungen in die Ortspläne der Kernstadt und der 29 Stadtteile eingepflegt und detailgenau in einer acht DIN-A4-Seiten umfassenden Tabelle festgehalten. Diese unverbindliche Absichtserklärung wurde den Stadträten vorgelegt.

Die Fraktionen erhielten zudem ausführliche Unterlagen zur internen Diskussion. In vier bis sechs Wochen wird sich der Stadtrat dann mit den Plänen beschäftigen, um einen Beschluss zu fassen. Auch danach wird der Flächennutzungsplan nur die Leitplanken für die Planung bilden, denn verbindlich werden die Vorgaben erst, wenn sie in einem rechtswirksamen Bebauungsplan fixiert sind.


Kanalbau und Windkraftanlagen

In der Gesamtfortschreibung sind zum einen die neuen Wohn- und Gewerbegebiete, die Verkehrs- und Kanalisationskorridore oder Sondernutzungsflächen - zum Beispiel das rund vier Hektar große Areal für die Windkraftanlage südwestlich von Püchitz - enthalten. Zum anderen sind darin auch Rücknahmen verzeichnet, wenn sich zum Beispiel herausgestellt hat, dass eine früher ausgewiesene Wohnbaufläche nicht benötigt wird.
Planerisch festgehalten sind in der Fortschreibung unter anderem Großprojekte wie etwa die Nord-Ost-Spange, die vom Rommel-Kreisel entlang der A 73 zur Horsdorfer Straße geführt werden soll.

In die Planungen flossen die Daten der Änderungsliste aus den vergangenen 15 Jahren ebenso ein wie all die Details, die von den Stadträten während einer Befahrung des Stadtgebiets im Februar gesammelt worden waren. Solche nachträglich einzutragende Punkte sind zum Beispiel die Sauna-Erweiterung der Obermain-Therme und die Neutrassierung der Oberauer Straße mit dem Kreisverkehrsplatz an der Zufahrt zum Kurbereich.

Eine Grundsatzdiskussion war am Mittwochabend nicht möglich, weil es galt, die Grundzüge vorzustellen. Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) hatte gewarnt, dass man fünf Stunden bräuchte, wenn man jedes Detail würdigen möchte. "Hier werden die Festlegungen für die nächsten 15 bis 20 Jahre vorbereitet", sagte Kohmann, doch die Fortschreibung des Flächennutzungsplans sei lediglich ein Zwischenbericht, "damit jeder den gleichen Planungsstand auf dem Tisch hat".