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"Ich bin gern Franke"


Autor: Redaktion

Weismain, Montag, 13. Februar 2017

Mäc Härder tritt auf, um Geld für ein krankes Mädchen zu sammeln. Das Publikum geht bei seinen Späßen mit.
Mäc Härder als "Apatschenhäuptling" Winnetou Foto: Roland Dietz


Der "König von Franken", Mäc Härder, kam nach Weismain. Er trat bei einer Benefizgala zugunsten von Laura Staniszewski auf. Das Mädchen erholt sich nach einer schweren Operation. Für den Weg zurück in ihr "altes Leben" ist die Familie auf erhebliche finanzielle Mittel angewiesen. So wird das Mädchen auf einen Rollstuhl angewiesen sein. Ein dafür umgebautes Auto kostet ebenfalls viel Geld. Peter Dechant von der gleichnamigen Firma finanzierte die Kabarettgala zugunsten des Mädchens.

Pointe auf Pointe in einem rasanten Tempo lassen bei Mäc Härder keine Langeweile aufkommen. Das Ganze immer wieder gewürzt mit akrobatischen Einlagen. Wenn es etwas mehr sein darf, nimmt Härder noch einen Assistenten dazu, der vom Tempo her ihm in nichts nachsteht und mit Hüten jongliert, das Publikum begleitet das mit rhythmischem Klatschen.

Mit Musik der Karl-May-Filme von Martin Böttcher erscheint Mäc Härder als Winnetou auf der Bühne. Mit typisch deutschen Eigenschaften will der nichts zu tun haben: " Wir Indianer jagen den Büffel, die weißen Männer jagen Terroristen. Wir tragen Federschmuck, die weiße Frau trägt ein Geweih am Arsch. Der weiße Mann hat 25 Zimmerpflanzen, darf davon aber keine rauchen."

"Ich bin gern Franke und das aus Überzeugung", betont Härder, als er kurz danach im grünen Anzug mit roten Klatschmoonblüten auf der Bühne steht. Wie Franken sind, durfte er als Rhöner in Bamberg sehr bald erfahren. Auch bei einer Polizeikontrolle war das nicht anders. "Ich wollte blasen, und was entgegnet der Beamte: Wenn Sie nichts getrunken haben, dürfen Sie auch nicht blasen."

Beim Einkaufen von Zigaretten im Supermarkt sind ebenfalls Entscheidungen gefragt. Als der Käufer feststellt, dass auf der Packung steht "Rauchen macht impotent" meint er: "Dann nehm ich lieber die mit Krebs."
Auch beim Erlass der 10 Gebote auf dem Berg Sinai müsse Moses eine fränkische Eingebung gehabt haben. "Die gute Nachricht ist", berichtete er nachher, "ich konnte den Chef auf zehn Gebote runterhandeln. Die schlechte: Ehebruch ist immer noch dabei."

Auch Redewendungen und Begriffe seien in Franken nicht immer leicht zu verstehen. "Glabst des, des gibt's doch ned", "Des kring mä hie". So ein Quatsch -"hie" (kaputt) sei es doch schon. Das sei trotz aller Liebe zu Franken schon paradox. Aber solch paradoxe Sachen hätten sich auch in deutschen Schlagertexten festgemacht. "Ein Bett im Kornfeld" isei schon deswegen immer frei, weil ganz einfach die Stoppeln zu hart sind.
Auch kurze Witze des Kabarettprofis gefallen dem Publikum: "Sagt der Arzt zur 91 Jahre alten Frau, bei ihrer Herzschwäche könnte jeder Sex mit ihrem 21-jährigem Liebhaber der letzte sein. Worauf diese keck antwortet: ,Egal,dann stirbt er halt'".

"Viva la Heimat" Mäc Härder hat gezeigt, dass er gern Franke ist und dem Publikum hat es gefallen. Dialekt kommt gut an und viele der Besucher haben sich in den Ausführungen des Komikers selbst wiedergefunden. Zum Abschluss bietet Härder nochmal klasse Artistik, als er zehn Hulahoops um seine Hüften rotieren lässt. Als Mac Härder seine CDs und DVDs für den guten Zweck verkauft, sind die Sympathien natürlich ganz auf seiner Seite.