"Herbert und Schnipsi" in Weismain: Ein Gag jagte den anderen
Autor: Klaus Gagel
Weismain, Sonntag, 24. Februar 2019
Das facettenreiche Beziehungsgeflecht zwischen Mann und Frau offenbarten "Herbert und Schnipsi" den Zuschauern in der Weismainer Stadthalle.
Als Vorzeigeehepaar präsentierten sich "Herbert und Schnipsi", die nach 35 erfolgreichen Bühnenjahren zu ihrem "Best of-Rückblick" eingeladen hatten, am Samstag in der Weismainer Stadthalle. Für die Zuschauer war es eine ergötzliche Zeitreise, bei der ein Gag den anderen jagte.
Es sind die Szenen, die ans wirkliche Leben erinnern. Voller Absurdität und Situationskomik strapazieren sie im Saal die Lachmuskeln. Das beginnt schon mit dem Erlebnisurlaub in der Wildnis Schwedens, wo Herbert als begeisterter Angler die unterschiedlichsten Köder testet, während sein geliebtes Weib als Quasselstrippe die Fische verscheucht.
Aus dem Solo wird nichts
Im Chaos der Wildnis ist Ordnung geboten, und so hat Herbert alle Gegenstände im Zelt alphabetisch geordnet. Doch warum liegt dann der Dosenöffner beim Büstenhalter? Na klar: Büstenhalter - Büchsenöffner.
Ganz am Anfang stand Herbert noch allein auf der Bühne. Damals vertonte er Meldungen aus der Bildzeitung wie "Grüne Kugeln verfolgten sieben Passagierflugzeuge". Doch aus dem musikalischen Solo wird nichts: Unvermittelt mischt sich der Sopran von "Schnipsi" aus dem Off in die männliche Tenorstimme. Seine bessere Hälfte kann's eben nicht lassen, sich immer wieder in den Vordergrund zu spielen. Auch gegenüber ihren Geschlechtsgenossinnen nicht, bei einem Sketch, in dem "Schnipsi" binnen weniger Minuten vom Kind zur siebzigjährigen Greisin altert.
Und gibt es das wirklich, dass eine Frau ihren Ehemann einkleidet, damit er nicht immer so "lätschert" ausschaut? Soll's tatsächlich geben, und nicht nur bei "Herbert und Schnipsi" auf der Bühne ...
Musikalisch erweisen sich "Herbert und Schnipsi" als Multitalente. "Muatta, i bin a Guckuck", als eines der ersten Lieder, das die beiden auf die Bühne brachten, sorgt für Stimmung im Saal und weckt die Erkenntnis, dass Erziehung im Grunde sinnlos ist.
Dabei haben es die beiden faustdick hinter den Ohren, weil sie das Publikum einspannen. "Schnipsi" hat einen Korb voller Bügelwäsche einschließlich langer Unterhose dabei, die schrankfertig zusammengelegt werden muss. Die Wäsche wird per Luftpost verteilt, und man glaubt es kaum: Die Stück kommen ordentlich gefaltet zurück.