Hallenbauprojekt spaltet den Staffelsteiner Stadtrat
Autor: Matthias Einwag
Bad Staffelstein, Dienstag, 19. Februar 2019
Die Firma CS Trans möchte in Grundfeld zwei große Logistikhallen und ein Bürogebäude errichten. Die Staffelsteiner Stadträte sehen das mit gemischten Gefühlen, stimmten dem Projekt aber mehrheitlich zu.
Auf einem Areal am nordöstlichen Ortsrand von Grundfeld möchte das Logistikunternehmen CS Trans in zwei Bauabschnitten zwei Hallen sowie ein Bürogebäude errichten. 200 Meter lang soll die eine Halle werden, 140 Meter die zweite - bei einer Breite von jeweils 75 Metern und einer Höhe von 8,5 Meter. Sowohl die Dimension der Gebäude als auch deren Standort an der Bürgermeister-Meißner-Straße, unmittelbar neben der Abzweigung der Straße nach Vierzehnheiligen, riefen in der Stadtratssitzung am Dienstag unterschiedliche Reaktionen hervor.
Die Stadtverwaltung und Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) hatten den Bau der Hallen an dieser Stelle im vergangenen Jahr abgelehnt. Vermittlungsgespräche mit dem Landratsamt als Genehmigungsbehörde sowie dem Bauwerber, dem Unternehmer Christian Schad, waren gescheitert.
Weil das Vorhaben im Außenbereich liegt, kann es nur über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan und die Änderung des Flächennutzungsplanes - von einer Landwirtschafts- zu einer Gewerbefläche - verwirklicht werden. Der Abstimmungsvorschlag, den die Verwaltung am Dienstag vorlegte, lehnte dies ab. Dennoch votierten 16 Räte für die Aufstellung eines Bebauungsplans und die Änderung des Flächennutzungsplans. Sieben Räte stimmten gegen das Bauprojekt.
"Durch die 15 000 Quadratmeter große Halle würde das vorhandene Orts- und Landschaftsbild negativ beeinträchtigt", heißt es begründend in der ablehnenden Stellungnahme der Stadtverwaltung über die im ersten Bauabschnitt geplante Halle. "Die sich dadurch ergebende Fernwirkung beeinträchtigt auch die Blickbeziehung zwischen Vierzehnheiligen und Kloster Banz, den beiden landschaftsprägenden Gebäuden, die zusammen mit dem Staffelberg das fränkische Dreigestirn bilden", schreibt das Bauamt.
Störung des Ensembles
Bevor Bürgermeister Kohmann die Aussprache eröffnete, sagte er seine Meinung zum Bau der Hallen an dieser Stelle: "Wir haben eine baukulturelle Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen." Das sei im Baugesetzbuch festgelegt. "Wir sind ein Heilbad", fuhr er fort. Es gelte, die wunderschöne Umgebung zu schützen und das Dreigestirn Banz-Vierzehnheiligen-Staffelberg zu erhalten. Wenn die Halle gebaut werde, entstehe genau in der Sichtachse Vierzehnheiligen-Banz ein riesiges Gebäude. Die Begrüßungstafel ("Willkommen im Gottesgarten") am Ortseingang von Grundfeld wirke dann nur noch wie Hohn. Kohmann bat die Stadträte, den Hallenbau auf diesem Areal zu untersagen, um nach Alternativen zu suchen.
Harald Konietzko (SPD) sagte, er lehne diese Pläne ab: "An dieser Stelle sind wir schon fast mit Lichtenfels zusammengewachsen."
Wenn schon weitere Gewerbeflächen gebraucht werden, argumentierte Klaus Schnapp (SBUN), dann sollten diese wenigstens in konzentrierter Form ausgewiesen werden. Der Bereich im Maintal zwischen Grundfeld und Bad Staffelstein müsse freigehalten werden.