Hälfte des Stadtrates Lichtenfels ausgewechselt
Autor: Ramona Popp
Lichtenfels, Montag, 14. April 2014
Im Lichtenfelser Stadtrat gibt es einen großen Wechsel. In der letzten Sitzung dieser Wahlperiode verabschiedete Bürgermeisterin Bianca Fischer 14 Stadträte, von denen die dienstältesten seit 1978 im Amt waren. Auch die Amtszeit der Ortssprecher endete.
Abschiedsstimmung war angesagt, als der Stadtrat am Montag seine letzte Sitzung dieser Wahlperiode und in dieser Konstellation hielt. Einige hatten nicht mehr kandidiert, andere auf einem nicht so aussichtsreichen Listenplatz oder die erzielten Stimmen hatten einfach nicht gereicht. Das Wählervotum vom 16. März wurde deutlicher denn je vor Augen geführt, als Bürgermeisterin Bianca Fischer 14 von 30 Stadträten verabschiedete.
Am längsten gehörten davon Peter Dietz (SPD), Heinz Gärtner (SPD) und Hans Janson (CSU) dem Gremium an, nämlich seit 1978. Alle drei sind auch Träger der Ehrenmedaille der Stadt Lichtenfels. Das gilt auch für Alfred Weis (CSU), der seit 1992 Stadtrat und dabei Referent für die Feuerwehren war.
Mit Johannes Angermüller und Thomas Löffler (beide Junge Bürger und 2002 gewählt ) schieden auch jüngere Mitglieder aus.
Von den Grünen wurde Harald Schramm nach einer Wahlperiode verabschiedet; zuvor war er schon sechs Jahre Ortssprecher von Kösten und Schönsreuth.
Norbert Fritzsche (Freie Wähler), Träger der Ehrenmedaille der Stadt, gehörte dem Gremium seit 1990 an, war aber in den 70er Jahren schon zwei Jahre lang Gemeinderat von Klosterlangheim. Hans-Heinrich Bergmann war rund 17 Jahre für die SPD dabei.
Gernot Brand, der sich aus beruflichen Gründen entschuldigen ließ, schied nach sechs Jahren als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler ebenfalls aus. Er hatte einen Brief geschrieben, aus dem die Bürgermeisterin zitierte.
Auch für Bürgermeisterin Bianca Fischer war es die letzte Stadtratssitzung unter ihrer Leitung. Ihre beiden Stellvertreter, Zweiter Bürgermeister Werner Schütz (CSU) und Dritter Bürgermeister Bernhard Christoph (Grüne) verabschiedeten sie. Blumen gab es auch von der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner (CSU). Während Fischers Amtszeit seien Schulden abgebaut und dennoch über 40 Millionen Euro investiert worden, sagte Werner Schütz mit dem Hinweis darauf, dass Leute sagten, es sei in der Stadt nichts geschehen. "Aber der Stadt ist es nicht schlecht gegangen", so Schütz.
Bianca Fischer selbst fand für ihre eigene, die CSU-Fraktion ("die es nicht immer leicht mir mir gehabt hat"), aber auch für alle anderen Fraktionen wohlwollende, herzliche Worte und erntete nach ihrer Verabschiedung "in ein neues, anderes Leben" langen Applaus.
Verabschiedet wurden auch die Ortssprecher, die jeweils als Ansprechpartner für jene Stadtteile fungieren, aus denen kein Vertreter in den Stadtrat entsandt werden kann. Heinrich Scherer vertrat Trieb und Degendorf seit 2010, Nikolaus Tremel trat für Rothmannsthal ein, und zwar (mit Unterbrechung) seit 1996, Reinhold Schmidt kümmerte sich seit 2009 um die Belange von Roth, und Konrad Schnapp ist gar in der fünften Wahlperiode, seit 1985, für die Mönchkröttendorfer ein Ansprechpartner als Ortssprecher. Zuvor war er es bereits von 1966 bis zur Eingemeindung als Gemeinderat. Von den vieren richtete Schmidt einen Dank an die Stadtverwaltung. Während diese von manchen Bürgern gescholten werde, habe er dort immer ein offenes Ohr für seine Belange gefunden.