Gesät wird inzwischen mit GPS-Unterstützung
Autor: Matthias Einwag
Ebensfeld, Donnerstag, 23. April 2015
Mehrere Organisationen hatten zu einer Maschinenvorführung nach Ebensfeld eingeladen. Auf einem Feld wurden den Landwirten neueste, computergestützte Sämaschinen und ökologische Saattechniken vorgeführt.
Vor allem viele junge Landwirte sind am Donnerstagvormittag zur Maschinenvorführung auf das Feld von Thomas Raab gekommen, um sich die neuesten Sämaschinentechnik und Anbauteile vorführen zu lassen. Der noch unbestellte Acker zwischen Ebensfeld, Unterneuses und der A 73 eignete sich gut für die Demonstration der Geräte und verschiedener Saattechniken, wobei der ökologische Aspekt im Mittelpunkt stand.
Rudi Steuer, der Vorsitzende des Verbands für landwirtschaftliche Fachbildung, und Ebens felds Zweiter Bürgermeister Hauke Petersen (CSU), der selbst Landwirt und Fachberater am Landwirtschaftsamt ist, führen in die Thematik ein. Die Maschinen seien teuer, ihr Einsatz könne wohl vor allem für große Betriebe lukrativ sein, sagt Steuer. Er freue sich, dass die Mitarbeiter des Staffelsteiner Fachzentrums für Agrarökologie den Landwirten beratend zur Seite stehen, wenn es um Biodiversität sowie Nachhaltigkeit der Bodenfruchtbarkeit geht.
Ökologie hat hohen Stellenwert
Bei dem Feldversuch gehe es nicht nur darum, schöne Maschinen zu sehen, ergänzt Steuer. Die Ökologie nehme in den Augen der Landwirte heute einen sehr hohen Stellenwert ein. Ähnlich äußert sich Hauke Petersen: "Die Landwirte legen heute großen Wert darauf, bodenschonend zu arbeiten, weil sie wissen, dass das ihr Kapital ist." Dass die Sämaschinen auf einem Feld bei Ebensfeld vorgeführt werden konnten, freue ihn besonders, sagt Petersen, denn schließlich habe die Gemeinde den Sämann im Wappen.
Dann geht's in die Praxis. Mehrere Landmaschinenfirmen stellen ihre Produkte vor, die mit innovativer Technik vollgestopft sind. Zwischen 17 500 und 75 000 Euro kosten die Anbaugeräte, von denen die hochwertigeren durch GPS gesteuert werden. Mit bis zu 18 km/h preschen die bulligen Traktoren samt der sechs- bis achtreihigen Sämaschinen übers Feld.
Druckluft presst Korn in die Erde
Das Saatkorn, erklärt Landmaschinenhändler Stefan Zwosta, werde computergesteuert mit Druckluft einige Zentimeter in den Boden eingeblasen. Wie tief der Saatmais eingebracht werde, sei von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit abhängig, doch die Pflanztiefe sei regelbar.
In der Ferne zieht derweil ein Traktor geometrische Muster ins Feld. Hinter den Sämaschinen fallen die Landwirte wie Saatkrähen über die frischen Furchen her. Sie knien nieder und untersuchen mit dem Metermaß, wie tief die Maiskörner in den Boden eingedrungen sind. Sie messen auch, wie weit voneinander entfernt die einzelnen Körner liegen und bestaunen technische Möglichkeiten.
Es riecht nach Erde, Staubwolken steigen auf. Überall stehen Grüppchen, die das eben Gesehene diskutieren. "Der Praktiker muss nun entscheiden, was für seinen Betrieb passt", resümiert Rudi Steuer.