Genießen auf ganz kurzem Weg
Autor: Ramona Popp
Bad Staffelstein, Sonntag, 26. August 2018
Bei der Veranstaltung am Sonntag, 2. September, im Kurpark Bad Staffelstein laden Direktvermarkter und heimische Betriebe zum Probieren ein.
           
Regional erzeugte Lebensmittel haben für viele Verbraucher einen hohen Stellenwert. Bei Produkten, die quasi vor der Haustür hergestellt werden, entfallen lange Transportwege. Sie können aber nicht nur mit Frische punkten. Erzeugern, die vielleicht sogar Einblicke in die Herstellungsprozesse ermöglichen, bringt man Vertrauen entgegen - und die Mundpropaganda wird zur besten Werbung. Diese Erfahrung hat auch Rainer Müller von der Schauforellenzucht Hopfengartenquelle in Serkendorf gemacht. Bei ihm kann die Kundschaft sehen, wo die Fische leben, wie sie geschlachtet und verarbeitet werden.
Matjes aus Bachforelle
Der Mann kennt sich aus mit Fisch, schon als Teenager interessierte er sich dafür - damals noch als Angler. In einer Fischzucht sammelte er Erfahrungen, bis er schließlich selbst eine Anlage pachtete. Die in Serkendorf übernahm er 2012. Bei der Veranstaltung "Genuss im Grünen - So schmeckt Bad Staffelstein" am kommenden Sonntag mitzumachen - da brauchte es bei ihm keine Überredungskunst. Schließlich ist das eine Gelegenheit, bei den Besuchern den Appetit auf Fischspezialitäten zu wecken. Nicht nur mit geräucherten Bachforellen aus eigener Zucht, sondern auch mit Besonderheiten wie hausgemachtem Matjes. Der muss nicht unbedingt aus Hering sein - die Forellen-Variante soll milder schmecken. Eine Kundin, die am Freitag beim Einkaufen auf dem Hof spontan probieren durfte, zeigte sich angetan: "Geht runter wie Öl!" Auch Forellen-Creme aus Räucherfisch und Frischkäse machen Müllers selbst. In den anderen regionalen Anbietern sieht Rainer Müller keine Konkurrenz, im Gegenteil: "Wir unterstützen uns untereinander."
Probieren und Zuhören
Zum reichhaltigen Angebot beitragen wird auch Adelgunde Gagel aus Loffeld. Sie probiert auch für ihren Hofladen gern Neues aus. Aus Früchten der Saison stellt sie Sirup her - und hat sich alkoholfreie Cocktails einfallen lassen, die beim Genussfest probiert werden können.
Rund ein Dutzend weitere Anbieter, Direktvermarkter wie auch handwerklich arbeitende Bäcker, Metzger, Brauer und Winzer, werden auftischen und einschenken. Bad Staffelstein möchte zeigen, dass es den Titel "Genussort", verliehen im März vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium, zu Recht trägt.
Dass dahingehend eine Tradition besteht, ist Einheimischen wie Gästen längst bekannt. Mit fundierten historischen Erkenntnissen dazu können Bezirksheimatpfleger Günter Dippold und Stadtarchivarin Adelheid Waschka aufwarten. Sie werden den "Genuss im Grünen" mit zwei Vorträgen zum Thema Bier und Wein bereichern.