Gemeinde Ebensfeld muss künftig sparen
Autor: Matthias Einwag
Ebensfeld, Dienstag, 26. Februar 2019
Der Ebensfelder Marktgemeinderat verabschiedete den Haushalt 2019. Darin sind viele Projekte verankert. Weil der Schuldenstand bis Jahresende jedoch auf 5,2 Millionen Euro gestiegen sein dürfte, soll künftig weniger investiert werden.
In der Gemeinde stehen etliche große Investitionen an, die in diesem oder in den nächsten Jahren vorgenommen werden sollen. Diese Projekte sind im Haushalt 2019 und im Finanzplan 2018 bis 2022 verankert. Kämmerer Reinhold Bräutigam hatte beide Zahlenwerke ausgearbeitet und den Räten am Dienstagabend zur Abstimmung vorgelegt. Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) umriss die Eckdaten des Haushalts und des Finanzplans. Das Gremium nahm beide Budgetpläne einstimmig an.
Im Verwaltungshaushalt sind 9,91 Millionen Euro Gesamteinnahmen sowie rund 9,44 Millionen Euro laufende Ausgaben verbucht. Im Vermögenshaushalt finden sich die einmaligen Einnahmen (Beiträge, Zuschüsse, Verkäufe und anderes) von zusammen rund 4,25 Millionen Euro sowie die Investitionen in Höhe von 6,92 Millionen Euro. Auch die Neuverschuldung über Kreditaufnahmen von 1,78 Millionen Euro sowie die Tilgung laufender Kredite mit 423 000 Euro sind hier aufgelistet.
Größere Investitionen
Unter die größeren Investitionen, die im Vermögenshaushalt verankert sind, befinden sich unter anderem folgende Projekte: Bau des Gemeinschaftshauses und eines Feuerwehrstellplatzes in Unterbrunn; Anschaffung eines Löschfahrzeugs für die Ebensfelder Feuerwehr; Sanierung und Umbau der Pater-Lunkenbein-Schule; Fertigstellung der Kita in Ebensfeld; Sanierung und Umbau des Hauses der Bäuerin in Birkach; Abschluss der flankierenden Arbeiten entlang der ICE-Trasse; Dorferneuerung in Kleukheim; Bau eines Radwegs zwischen Döringstadt und Eggenbach; Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED sowie das Verlegen weiterer Glasfaserleitungen für schnelle Internetzugänge.
Die Steuerhebesätze werden 2019 nicht verändert: Grundsteuer A und B bleiben bei jeweils 340 Prozent und die Gewerbesteuer bei 350 Prozent.
Die Pro-Kopf-Verschuldung lag am 31. Dezember 2018 bei 681 Euro und wird voraussichtlich zum 31. Dezember 2019 bei 923 Euro liegen. Gemeinden von vergleichbarer Größe hatten 2016 im Landesdurchschnitt eine Verschuldung von 731 Euro pro Einwohner.
In den vergangenen Jahren bezifferten sich die Schuldenstände der Gemeinde jeweils zum Jahresende wie folgt: 2014: 2,89 Millionen Euro; 2015: 2,88 Mio.; 2016: 4,57 Mio.; 2017: 4,19 Mio.; 2018: 3,81 Mio.; und 2019 voraussichtlich 5,17 Millionen Euro.
Vieles bereits vorher festgezurrt
"Der Haushalt verliert an Bedeutung, weil alle Maßnahmen schon während des Jahres festgeklopft werden", sagte Bernhardt Gehringer (CSU/JB). Über fünf Millionen Euro Schulden zum Jahresende sei sehr viel, zumal die Wirtschaftsgutacher einhelllig ankündigten, dass die fetten Jahre vorbei seien. Das Investitionsprogramm der Gemeinde müsste aber funktionieren, doch in den kommenden Jahren müsse gespart werden. Begonnene Projekte sollten abgeschlossen werden, aber "in diesem Investitionsvolumen können wir nicht mehr weitermachen."