Druckartikel: Gelebte Völkerverständigung

Gelebte Völkerverständigung


Autor: Alfred Thieret

Lichtenfels, Dienstag, 24. März 2015

Bürgermeister Andreas Hügerich empfing Jugendliche aus den Partnerstädten Cournon und Ariccia im historischen Rathaussaal von Lichtenfels. Sie durften sich im Gästebuch Buch der Stadt verewigen.
Die Schüler aus Cournon und Ariccia trugen sich in Gegenwart von Bürgermeisters Andreas Hügerich in das Gästebuch ein. Foto: Alfred Thieret


Über 40 Schüler aus den Lichtenfelser Partnerstädten Cournon und Ariccia fanden sich am Montagnachmittag zu einem Empfang im Lichtenfelser Rathaus ein. Erster Bürgermeister Andreas Hügerich hob in seiner Begrüßung hervor, dass es für ihn ein besonderes Erlebnis sei, erstmals seit seinem Amtsantritt im Mai 2014 Schüler aus den Partnerstädten im historischen Sitzungssaal willkommen heißen zu können.

Der Rathauschef erinnerte an seine Reiseleidenschaft, die ihn im letzten Jahr in die Toskana, aber auch schon nach Frankreich, Indien und Peru führte und die ihm die Gelegenheit gab, Menschen aus anderen Ländern und Kulturen näher kennenzulernen.

Deshalb freue er sich auch, dass der Schüleraustausch mit dem Meranier-Gymnasium so gut funktioniere.

Vorbild Goethe

Schulleiter Roberto Scialis vom Liceo James Joyce in Ariccia (Italien) sah in dieser trilateralen Verbindung einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung. Deshalb solle das Thema "Reisen" an seiner Schule einen besonderen Stellenwert erhalten. Auf Reisen könne man sich kennenlernen und gegenseitig austauschen. Er erinnerte an Johann Wolfgang von Goethe, der viele Reisen unternahm, darunter auch nach Italien, wobei er sogar Ariccia besuchte und in einem Gasthof zwischen Ariccia und Albano übernachtete.

Auch David Ravet, Deutschlehrer am Lycée René Descartes in Cournon (Frankreich), der seit Jahren die Schüler aus der Auvergne nach Lichtenfels begleitet, lobte den regelmäßigen Schüleraustausch.

Der Bürgermeister überreichte den Lehrkräften und Schülern Gastgeschenke, lud sie zu einem kleinen Imbiss ein und bat sie, sich im Gästebuch der Stadt zu verewigen.

Die 31 französischen Schüler, die von der Oberstudienrätin Kerstin Moschall und der Studienrätin Kathrin Graßmann betreut werden, nahmen am Vormittag am Unterricht im Meranier-Gymnasium und am Nachmittag an einer Stadtführung teil. An den folgenden Tagen steht ein Besuch des NS-Dokumentationszentrums in Nürnberg, eine Fahrt nach Buchenwald und Weimar, die Besichtigung von Bamberg und von Vierzehnheiligen mit einer Wanderung zum Staffelberg auf dem Programm.

Die von den Studienrätinnen Stefanie Fetzer und Tanja Schell betreuten 14 italienischen Schüler haben ein etwas mehr auf die Region bezogenes Programm. Neben den Fahrten nach Nürnberg und Bamberg und einer Wanderung von Vierzehnheilgen zum Staffelberg ist ein ganzer Tag der Fränkischen Schweiz gewidmet mit dem Besuch von Gößweinstein, Pottenstein, der Teufelshöhle und einer lustigen Fahrt auf der Sommerrodelbahn. Die Schüler, von denen einige nicht zum ersten Mal in Lichtenfels weilten, zeigten sich sehr beeindruckt von der Region am Obermain und von der freundlichen Aufnahme durch ihre Gastgeber.