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Geld für Spaß und für Treppen


Autor: Redaktion

Burgkunstadt, Donnerstag, 04. Mai 2017

Lebhafte Debatten gab es im Stadtrat Burgkunstadt darüber, wohin Zuschüsse gehen sollen.
Die Stadt Burgkunstadt kauft den Treppenturm an der Grundschule. Da er noch länger stehen bleiben muss, ist das billiger als Miete zu zahlen.


Wenn eine Institution wie die Sparkasse Coburg-Lichtenfels Geld verteilt, ist das eigentlich eine erfreuliche Initiative. Doch die jährlich aus dem Spendentopf der Sparkasse zur Förderung nichtkommunaler Aufgaben und Projekte zur Verfügung gestellten 8300 Euro sorgten für eine Grundsatzdebatte im Stadtrat. Einigkeit erzielten die Räte darüber, der Feuerwehr für eine Lichtshow zum Altstadtfest 3750 Euro zur Verfügung zu stellen.
Bei einem Bierpreis von 2,80 Euro sei es nicht möglich, kostendeckend zu arbeiten und für die Vereine noch Einnahmen zu erwirtschaften, meinte Wolfgang Sievert (SPD). "Wenn wir so weitermachen, ist das Altstadtfest in drei Jahren tot", warnte er. "Das Altstadtfest ist eine Feier für die Bürger, dafür können wir schon mal ein paar Euro ausgeben", appellierte Ingrid Kohles. Das Gebot der Kostendeckung solle nicht überbewertet werden. "Wir können uns auch zu Tode sparen", warnte Uli Koch (SPD).

Gleichzeitig forderte sie, auch den katholischen Kindergarten bei der Verteilung der Spenden zu bedenken. Nachdem Günter Knorr außerdem den evangelischen Kindergarten und den Turnverein ins Spiel brachte, wies Kämmerin Heike Eber darauf hin, dass aus diesen Spenden nur Einrichtungen für die Allgemeinheit, aber nicht unbedingt Vereine gefördert werden sollten. Interessierte wie die Kindergärten könnten bis Ende des Jahres Anträge auf Zuschüsse einreichen.

Hilfe für ältere Menschen und die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements sind die Ziele der Seniorengemeinschaft für den Landkreis Lichtenfels. Nachdem zahlreiche Kommunen im Landkreis Lichtenfels dem Verein als Institutionen beigetreten sind, wird auch Burgkunstadt die Seniorengemeinschaft unterstützen (Jahresbeitrag 50 Euro, Einzelpersonen 45 Euro).

Den Beitritt hatte der Stadtrat mehrmals vertagt, um abzuwarten, wie sich die Seniorengemeinschaft entwickelt. In den vergangenen Monaten seien keine Aktivitäten zu beobachten gewesen. Außerdem habe die Stadt ihre Vereinsmitgliedschaften deutlich reduziert.

"Da es das Ziel des Vereins ist, dass die Mitglieder sich gegenseitig unterstützen, werden wir davon wenig mitbekommen", gab Ingrid Kohles (FW) zu bedenken. Daher solle die Stadt durch ihren Beitritt ein positives Beispiel geben. Seit Februar seien 18 Burgkunstadter beigetreten. "Wir sollten dem Angebot eine Chance geben", meinte auch Günter Knorr (CSU).


Stadt kauft Treppenturm

Die Stadt wird den provisorischen Treppenturm, der als zweiter Rettungsweg an der Grundschule installiert wurde, für 13 404 Euro kaufen. Hintergrund ist, dass der Treppenturm noch länger benötigt wird, weil die ursprünglichen Planungen für die Grundschule wegen des städtebaulichen Ideenwettbewerbs hinfällig seien, wie Bürgermeisterin Christine Frieß erläuterte. Angesichts von jährlichen Mietkosten von 7680 Euro würde sich der Kaufpreis in zwei Jahren amortisieren. Das Gerüst könne außerdem später im Bauhof verwendet werden.



Kraftwerk soll bleiben

Abgelehnt hat der Stadtrat einem von Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung angeregten Geländetausch mit Altenkunstadt, als dessen Folge das Krafthaus am Mainwehr der Nachbargemeinde zugeschlagen worden wäre. Das wäre sinnvoll, da das Turbinenhaus nur von Altenkunstadt aus erreichbar sei und weitere Grundstücke des Eigentümers dadurch verschmolzen würden. Wegen des Verlusts möglicher Gewerbesteuerzahlungen sprachen sich die Räte einstimmig dagegen aus.

Der Feld- und Waldweg zwischen Neuses und Marktzeuln, über den der Radverkehr parallel zur Bundesstraße 289 geführt wird, ist marode. Burgkunstadt wird sich an der Sanierung des 310 Meter langen Teilstücks mit 13 175 Euro beteiligen. Die Arbeiten wurden an die Firma Strabag aus Kasendorf für knapp 37 000 Euro vergeben.

Für Diskussionen sorgte im Bauausschuss der Antrag auf Aufstellung von zwei Fertiggaragen mit Carport sowie einer Reklametafel und acht Parkplätzen auf dem Grundstück In der Au 13, weil die Baugrenze zur Erschließungsstraße überbaut wurde. Thomas Müller (Bürgerverein) forderte, auf dem vorgesehenen zehn Meter breiten Grünstreifen zu bestehen. Schließlich genehmigten die Räte den Antrag unter der Bedingung, dass ein mindestens drei Meter breiter Grünstreifen zur Straße hin angelegt wird. Die Werbetafel wurde nicht genehmigt.

Die Verbuschung des Gärtenrother Dorfweihers ist seit Jahren ein Ärgernis. Den romantischen Anblick stört eine in jüngster Zeit durch Samenflug gewachsene Schilfart mit besonders breiten Blättern, die auch durch den Frost nicht geknickt wurden, wie Ortssprecher Edwin Bauersachs mitteilte. Auf seine Bitte um eine gemeinsame Lösung, stellte Bürgermeisterin Frieß einen Ortstermin mit Bernd Flieger von der Unteren Naturschutzbehörde in Aussicht. red