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Gefahrenschutzzug braucht neue Halle


Autor: Ramona Popp

Lichtenfels, Freitag, 18. März 2016

Einen Neubau in unmittelbarer Nähe zur Stützpunktfeuerwehr Lichtenfels lehnte die Spezialfeuerwehr "Lichtenfels/Main - Gefahrenschutzzug" ab.
Von der Straße aus zurückversetzt befindet sich die angemietete Fahrzeughalle der Feuerwehr "Lichtenfels/Main - Gefahrenschutzzug" in der Alten Reichsstraße in Oberwallenstadt. Weil sie nicht den aktuellen Vorgaben entspricht, soll ein Ersatz geschaffen werden.  Foto: Popp


Die Fahrzeughalle der Feuerwehr "Lichtenfels/Main - Gefahrenschutzzug" in der Alten Reichsstraße entspricht nicht mehr den aktuellen Vorschriften. Deshalb wurden Überlegungen angestellt, wo der beste Standort für eine zukunftsweisende Investition wäre. Die Stadtverwaltung zog einen Neubau in unmittelbarer Nähe zur Stützpunktfeuerwehr Lichtenfels in Erwägung. Vorteile einer konzentrierten Infrastruktur waren auch seitens der Kreisbrandinspektion gesehen worden, wie Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) in der jüngsten Stadtratssitzung berichtete. Die betroffenen Feuerwehrler selbst hätten aber den vorgeschlagenen Standort kategorisch abgelehnt. Das veranlasste den Stadtrat, per Beschluss jenes Grundstück für Wohnbebauung freizugeben. Die Stadtverwaltung wurde gleichzeitig beauftragt, sich um Alternativstandorte zu bemühen.

Auf einen Neubau mit Unterrichtsraum, Nebenraum und Fahrzeughalle legt man bei der Feuerwehr Lichtenfels/Main - Gefahrenschutzzug gar keinen Wert. Gewünscht wird vielmehr eine neue Fahrzeughalle im Bereich Wallenstadt. Denn in der Krößwehrstraße, unweit des Campingplatzes, befinden sich die Räume, die die Wehr für ihre Zusammenkünfte nutzt.

Die Ablehnung des angebotenen Umzuges liegt wohl darin begründet, dass sich Verantwortliche dieser Spezialfeuerwehr um deren Eigenständigkeit sorgen. Öffentlich dargelegt wurde dies in der Stadtratssitzung aber nicht.

Die Gefahrenschutzzug-Feuerwehr ist vor gut 20 Jahren aus dem Ortsverband des Technischen Hilfswerkes (THW) hervorgegangen. Aus Einsparungsgründen hatte damals die THW-Bundesanstalt Umstrukturierungen bzw. Auflösungen veranlasst. Die Lichtenfelser machten sich für ihren Fortbestand stark, wenn auch unter neuem Titel. Als FFW Lichtenfels/Main - Gefahrenschutzzug nimmt das Team mit rund 45 Aktiven seither eine Sonderstellung innerhalb der Feuerwehren ein. Für normale Brandeinsätze wird es nicht alarmiert, sondern dann, wenn Spezialisten in Sachen Gefahrgut, ABC oder Hochwasserschutz gebraucht werden. Außerdem stellt Lichtenfels/Main die "Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung" bei größeren Einsätzen und verfügt seit 2013 über einen besonderen, 290 PS starken Lkw mit Ladekran, mit dem über Hindernisse hinweg gearbeitet werden kann. "Es ist eine wichtige, absolut notwendige Feuerwehr, die einen Spezialbereich abdeckt", betont Kreisbrandrat Timm Vogler. Man sei froh, sie in Lichtenfels zu haben.