Gaudiwurm in Mistelfeld: "Wir sind Bürgermeister"
Autor: Ramona Popp
Mistelfeld, Dienstag, 04. März 2014
Die Mistelfelder SPD machte die bevorstehende Wahl zum Thema ihres Faschingswagens. Die rothaarigen Mitfahrer zeigten dabei, wem ihre Sympathie gehört. Ein kleiner, aber feiner Gaudiwurm zog durch den Lichtenfelser Stadtteil an der Leuchse.
"Wir sind Bürgermeister": Das war der Slogan, der beim Faschingsumzug im Wohnort des SPD-Bürgermeisterkandidaten Andreas Hügerich für Schmunzeln sorgte. Jener sah sich selbst plötzlich einer Reihe fröhlicher Kerle gegenüber, die ganz offensichtlich seine Frisur nachzuahmen versucht hatten. Belebung für Lichtenfels versprachen sie mit einem Transrapid zum Fachmarktzentrum und Freibier am Stammtisch. Das Bahnhofsklo gehörte ebenfalls zu ihrem Programm.
Ein kleiner, aber feiner Zug marschierte zu den Klängen der Leuchsentaler Blasmusik durch den Ort. Während es von den drei Wagen immer wieder Bonbons regnete, versuchte Rudolf Morgenroth vom Gartenbauverein, die Investitionen wieder auszugleichen. Dem Herrn mit dem schwarzen Zylinder taten viele Mistelfelder gern etwas in die ihnen vorgehaltene Spendenbüchse.
Organisatoren wechseln sich ab
Die Verantwortung für den Faschingsumzug übernimmt alle zwei Jahre ein anderer Ortsverein. Der Obst- und Gartenbauverein übernahm im vergangenen Jahr das Ruder. In die Situation von damals, kurz vor dem Ereignis um die musikalische Unterhaltung und die Versorgung mit Bratwürsten bangen zu müssen, wollte Organisator Rudolf Morgenroth kein zweites Mal kommen. Ein halbes Jahr vorher hatte er nun mit der Planung bereits begonnen, erzählt er, seine Aufgaben habe er ja schon gekannt.
Und trotzdem bleibt so ein Faschingsumzug bis zuletzt spannend: Welches Motto werden die Gruppen aufgreifen? Wird alles klappen? Die Sammelbüchse ist das eine, ohne ehrenamtliche Unterstützung ginge es aber nicht - weil man sonst drauflegt, wie Rudolf Morgenroth weiß. Von den gemeinsamen Anstrengungen profitierten vor allem die Kinder, für die im Anschluss an den Umzug noch ein buntes Faschingstreiben organisiert war. Die jüngsten Mistelfelder kamen auch schon beim Umzug groß raus, sei es als Nachwuchsfeuerwehrler, als (Chor-)"Spatzen", als FC-Zwerge oder in der Mutter-Kind-Gruppe. Jugendliche ließen den Punk hochleben und feuerten von ihrem kreativ dekorierten Wagen laufend Bonbons und Kracher. Kann sein, dass mancher im Ort in den nächsten Tagen noch hie und da eine süße Erinnerung an den Faschingsumzug finden wird. Denn die närrischen Gruppen zielten mit den Karamellen sogar in geöffnete Dachluken und auf Balkone.