Gastronomie in der Krise: "Wie mit der Notbremse"
Autor: Jann Weckel
Lichtenfels, Donnerstag, 07. Mai 2020
Der Gastronomie wurde durch die Corona-Krise innerhalb weniger Tage der Boden unter den Füßen weggezogen. Der Lichtenfelser Gastronom Gerhard Kreier berichtet, wie schlimm es derzeit um die Branche steht.
Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Beschränkungen haben die Wirtschaft in die Krise gestürzt. Ganz besonders hart hat es die Gastronomiebranche getroffen. Seit Wochen bleiben den Restaurants nur noch das Liefer- oder Abholgeschäft, Hotels dürfen nur Geschäftsreisende aufnehmen.
Gerhard Kreier ist Seniorchef des Familienbetriebs Kreier, den er vor 25 Jahren mit seiner Frau gegründet hat. Die Firma betreibt mehrere gastronomische Einrichtungen: das Korbstadt-Hotel Krone, die Restaurants "Rossini" und "Zum Bräuwirt" und die Diskothek "Romance". Hinzu kommen Floßfahrten auf dem Main bei Schney und das Catering im Lichtenfelser Stadtschloss. Kreier fordert seit Wochen Lockerungen der Auflagen - jetzt tut sich etwas.
Herr Kreier, Sie haben kürzlich Vorschläge für Lockerungen gemacht, die über den Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga an die bayerische Staatsregierung herangetragen wurden. Nun hat diese nach langem Warten erste Lockerungen verkündet. Wie bewerten Sie die Maßnahmen?
Die Gastronomie steckt durch die Beschränkungen der vergangenen Wochen tief in der Krise. Wie ist derzeit die Lage?
Welche wirtschaftlichen Folgen hat die Situation?
Der Umsatz ist maximal ein Fünftel von dem, was wir normal haben. Wir reden monatlich von einem Umsatzverlust im sechsstelligen Bereich. Wir haben 45 Angestellte, Aushilfen werden bei der aktuellen Lage natürlich nicht angefordert. Wir sind zu 90 Prozent in Kurzarbeit. Wir hoffen auf eine ganz schnelle Lockerung der Auflagen, damit wir wieder zur Normalität zurückkehren können. Je länger das dauert, umso schwieriger wird es, diese Verluste zu verringern.Wie läuft der Restaurantbetrieb im Moment ab?