Für unbeschwertes Vergnügen
Autor: Tobias Kindermann
Kleukheim, Dienstag, 28. Februar 2017
Fasching hat Konjunktur im Landkreis. Die Züge werden immer besser besucht. In Kleukheim trat das BRK erstmals mit einem veränderten Betreuungskonzept auf.
Die Narren in Kleukheim wussten es nicht - aber sie wurden aus der Ferne beobachtet. Nicht direkt, mit Kameras und Video, sondern vom BRK. In der Einsatzzentrale des BRK in Bad Staffelstein im ehemaligen Kreisbauhof saßen Sabrina Wrobel, Timo Herwig und Tobias Eismann. Ihre Aufgabe: Sie koordinierten den Einsatz der 12 Helfer und drei Rettungswagen vor Ort. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hatte man damit kräftig aufgestockt. Damals waren zwei Wagen in Kleukheim mit vier Helfern, die Einsatzzentrale Bad Staffelstein war nicht besetzt.
"Die steigenden Besucherzahlen und die enge Bebauung im Veranstaltungsgebiet haben in den letzten Jahren schon zu Sorgen bei den Verantwortlichen des BRK geführt", sagt Tobias Eismann. Man habe daraufhin die Veranstaltung intern überprüft und sei zu dem Entschluss gekommen, dass eine Erhöhung der Einsatzkräfte nötig ist. "In einem Gespräch haben wir dem Veranstalter die Gründe und Lösungen vorgestellt."
Wie lief die Betreuung in Kleukheim ab? An strategisch günstigen Punkten stand je ein Fahrzeug, ein Fahrzeug begleitete den Zug, drei Fußstreifen ebenfalls.
Im Katastrophenschutzzentrum Bad Staffelstein war die Einsatzleitung untergebracht, wurden die Meldungen aus der Veranstaltung verarbeitet und entsprechend der aktuellen Lage Maßnahmen eingeleitet. "Wir sorgen dafür, dass sich die Helfer vor Ort ausschließlich um ihre Patienten kümmern können, die Koordination übernehmen wir", sagt Eismann. Auch die Notrufe laufen hier auf und werden dann an die Kollegen weitergegeben. Für die Übergabe von Patienten an den Rettungsdienst zum Abtransport wurden zudem vorher Übergabepunkte festgelegt.
Das Einsatzaufkommen heuer sei ein ganz normales Verhältnis von Besucherzahl zu Veranstaltungsgröße gewesen. "Es kam zu drei Vorfällen bei der Veranstaltung, die unser Eingreifen von Nöten machten, zwei mit wesentlichen Verletzungen/Erkrankungen." Das sei dreimal so viel wie im vergangenen Jahr gewesen. "Man muss aber ausdrücklich sagen, dass der Faschingsumzug deswegen keine unsichere oder gefährliche Veranstaltung ist." Und das Thema Alkohol? "Das ist beim Faschingsumzug nicht mehr oder weniger ein Thema als bei anderen Veranstaltungen auch. Man darf hier definitiv nicht von einem Problem sprechen. Es ist auch kein Trend nach oben oder unten zu erkennen."