Für den "Kill" durchs Lichtenfelser Unterholz
Autor: Klaus Gagel
Lichtenfels, Montag, 13. Oktober 2014
Das fünfte 3D-Bogenturnier der königlich-privilegierten Scharfschützengesellschaft Lichtenfels fand am Herberg statt. Geschossen wurde auf fliegende Gänse, hängende Rohrweihen und Füchse - alles Attrappen natürlich.
Robin Hood hätte seine Freude gehabt an dem 3D-Bogenturnier der königlich-privilegierten Scharfschützengesellschaft. Im weitläufigen Waldgelände am Herberg, oberhalb von Kösten, frönten 165 Teilnehmer ihrem Hobby, bei dem mit Pfeil und Bogen auf Tierattrappen angelegt wird. Dabei steht allerdings weniger das jagdliche Element im Vordergrund als ein möglichst realitätsnahes Naturerlebnis.
Längst ist das 3D-Bogenschießen zu einem Sport für die ganze Familie geworden. Stellvertretend dafür steht die jüngste Teilnehmerin Lilly Thauer. Die Siebenjährige von den Bowhuntern Oberlangenstadt schießt seit drei Jahren mit dem Jagdrecurve-Bogen und hat in ihrer Altersklasse schon einige Turniere gewonnen. In Lichtenfels belegte sie in der Schülerklasse den dritten Platz.
Es war bereits das fünfte 3D-Bogenturnier, das am Herberg von der Scharfschützengesellschaft veranstaltet wurde. Bogenreferent Günter Schuhmann hatte mit seinen Helfern den Parcours präpariert. 3D-Bogenturniere gibt es landauf-landab fast an jedem Wochenende, und nicht selten entscheidet die Attraktivität eines Parcours darüber, welches Turnier besucht wird und welches nicht. Hier brauchte sich das Herberg-Turnier nicht zu verstecken.
Nebel lag über dem Wald
Ein dünner Nebelschleier lag über dem Waldgebiet, als sich die einzelnen "Jagdgruppen" auf den Weg machten. Über Stock und Stein wurden die verschiedenen Ziele erwandert. Zwei Böllerschüsse kündigten den Turnierbeginn an. Insgesamt 28 Ziele waren im Wald versteckt. Darunter befanden sich mit einer fliegenden Gans auch ein bewegliches Ziel und eine Rohrweihe als hängendes Ziel. Wer allerdings keine "Flu Flu Pfeile" für die Vogeljagd dabei hatte, der musste auf einen wesentlich weiter entfernt stehende Fuchs anlegen. Beim Turnier wurde mit drei Pfeilen und nach "nordischer Wertung" geschossen. Geschossen wurde in den verschiedensten Bogenklassen vom Blank-Holzbogen über den Recurve- und Jagdrecurvebogen bis hin zum Compoundbogen mit Visierung. Der Anschaffungspreis für die verschiedenen Bögen liegt zwischen einigen hundert bis über 1000 Euro. Geschossen wird je nach Bogen aus unterschiedlichen Entfernungen. Hauptziel eines jeden Schützen ist es dabei möglichst schon mit dem ersten Schuss ins "Kill" zu treffen. Ein solcher Schuss ins Zentrum der aufgemalten Scheibe auf der Tierattrappe wäre für ein Jagdwild absolut tödlich. Treffer außerhalb zählen als Punkte. Entscheidend ist am Ende die Gesamtzahl der erreichten Punkte. Für das kommende Jahr kündigte Günter Schuhmann die Fortsetzung der Turnierreihe an.
Disziplin AO (All Open), Klasse Herren 1. Horst Spieß, SSG Röthenbach (534 Punkte, 23 Kills). Klasse Jugend: 1. Reiner Niklas, NN. (408, 7).
Disziplin BHR (Bowhunter-Recurve), Klasse Damen 1. Rebecca Hornung, Redneck BH (504 Punkte, 16 Kills). - Klasse Herren 1. Gerhard Hendl, NN. (468, 8). - Klasse Jugend Jan Pacyga, Treffnis Haßberge (354, 8). - Klasse Schüler 1. Jens Müller, BH Oberlangenstadt (384, 2).
Disziplin LB (Langbogen), Klasse Damen 1. Tanja Krausser, Röthenbacher BS (378 Punkte, 5 Kills). - Klasse Herren 1. Peter Nemmert, BH Rossach (466, 11). - Klasse Jugend 1. Jule Rauschert, BF Stockheim (332, 4).
Disziplin PB (Primitivbogen), Klasse Damen 1. Ortrud Zitterbarth, NN. (244 Punkte, 2 Kills). - Klasse Herren: 1. Ralf Kolb, 3D-Jagd e.V. (410, 8).