Frohsinn im Wilden Westen
Autor: Andreas Welz
Bad Staffelstein, Sonntag, 02. Februar 2014
Der Staffelsteiner Karnevals-Klub bot knapp 1000 Besuchern sechs Stunden lang ein närrisches Programm der Extraklasse.
Musik, Tanz und närrischer Frohsinn erfüllte am vergangenen Samstag die Adam-Riese-Halle. Der zum Kult gewordene Ball des Staffelsteiner Karnevals-Klubs (SKK) machte den Faschingsmachern am Obermain wieder alle Ehre. Mit ihrem Schlachtruf "S - K - K - ra ra ra" weckten sie auch die letzten Karnevalsmuffel auf und begeisterten bis in die frühen Morgenstunden.
Die Verantwortlichen des SKK hatten wieder einmal umfangreiche Vorarbeit geleistet und steuerten präzise den sechsstündigen Programmablauf. Durch das Programm führte Vorstandsmitglied Michael Lieb.
Unter den knapp 1000 Narren und Närrinnen befanden sich viele Besucher mit ausgefallenen und originellen Masken. In diesem Jahr war das Thema der "Wilde Westen" mit all seinen lieb gewordenen Klischees. Neben wilden Indianern mit ihren liebreizenden Squaws waren auch Revolverhelden da.
Westernboots und Damenkorsetts
Die Sehnsucht nach dem Wilden Westen, nach Winnetou und Old Shatterhand, nach John Wayne und rauchenden Colts trieb das närrische Volk um. Kaum einer war ohne Cowboyhut und Westernboots in allen erdenklichen Farben und Formen unterwegs. Plüschige Damenkorsetts erfreuten die Herren, während die Damen ihre Westernhelden anhimmelten. Beliebt waren auch die Trapper und Scouts, die Dancing-Girls aus dem Saloon oder die Banker mit Zylinder und Gehrock. Hart gesottene Cowboys führten elegante Saloongirls in auffallendem Grün zum Tanz. Für die gute Laune sorgte auch die Band "Radspitz".
Das Rahmenprogramm hatte es auch in diesem Jahr in sich. Gleich zu Beginn, nach der Eröffungsshow mit dem Leitmotiv aus dem berühmten Western "Spiel mir das Lied vom Tod", stimmten Paula Lieb, Svetlana Derjagin, Daniel Künzel und Jürgen Ullmann mit einem Shoot-Out das Westernvolk auf das Thema ein. Der Einzug der Masken war ein Gewimmel und Geschiebe von mehr als 100 Akteuren, die es der Jury mit Monika Hohlmeier (MdEP) , dem Präsidenten der Ebensfelder Karnevalsgesellschaft, Horst Amon, und Bürgermeister Jürgen Kohmann schwer machte, die besten herauszufinden.
Die Maskenprämierung
Den ersten Platz sicherte sich die Startnummer 4 mit dem Thema "Der sich den Wolf tanzt". Es folgte der "Schuh des Manitu" und "Ich bin ein Cowboy, holt mich hier raus". Die beiden vierten Plätze nahmen der "Rollende Marterpfahl aus dem wilden Oberndorf" und der Barkeeper mit seinen Saloongirls ein. Nummer 6 war die Gruppe "Black Bandidos mit einer Geisel". Es folgten die charmanten "Mr. & Mrs. O'Brian" und die weniger charmanten "Totengräber". Die Verrückten "Los Locos" und die Junggesellen aus Bad Staffelstein "Bachelor STE" nahmen die Plätze neun und zehn ein. Insgesamt hatten sich 17 Gruppen mit 114 Teilnehmern angemeldet.
Perfekter Gardetanz
Erster Höhepunkt des Programms war die Jugendgarde des SKK. Die jungen Gardemädchen gaben in reizenden blau-weißen Kostümen einen perfekten Gardetanz zum Besten.
Sie richtig laut wurde es in der Halle, als die wilde "Guggemusig" hereinstürmte. Die "Fasnacher" aus dem Kanton Luzern traten mit "Wicki in Ägypten" an - eine Mischung aus Ötzi und Pharao, dazu Posaunen wie beim "jüngsten Gericht", Trommel- und Paukenschläger, Kuhglocken und herzzerreißende Pfeifer, die das Trommelfell besonders strapazierten. Die Schweizer pflegen eine jahrelange Freundschaft mit dem Staffelsteiner Karnevals-Klub.
Nach einer Pause der Musiker kamen dann nach Mitternacht die Männer des Balletts auf die Bühne. Der bunte Reigen schloss sich im Grande Finale mit allen Mitwirkenden und den SKK-Aktiven. Nur ein paar Minuten später, so gegen vier, begannen die Aktiven mit dem Abbau.