Freudiger Blick aufs Korbmuseum in Michelau
Autor: Gerda Völk
Michelau, Freitag, 13. Sept. 2013
Die Arbeiten am Deutschen Korbmuseum in Michelau waren aufwendiger, als erwartet. Ihr Abschluss war nun Anlass für eine Feierstunde mit hohem Besuch.
"Die Arbeiter haben schwarze Balken vom Dach geholt", erinnert sich Anni Gagel. Rund acht Monate lang ist auf ihrem Grundstück das Gerüst am Deutschen Korbmuseum gestanden. Weil Anni und Horst Gagel als unmittelbar angrenzende Nachbarn einige Unannehmlichkeiten während der Sanierungsphase hatten, hat Bürgermeister Helmut Fischer (CSU) das Ehepaar zur Feierstunde anlässlich des Abschluss der Arbeiten im Museum eingeladen.
Schadhafte Dacheindeckung
Neben Gemeinderäten, Mitarbeitern der Gemeinde, Bezirksheimatpfleger Günter Dippold, Landrat Christian Meißner (CSU) und Regierungspräsident Wilhelm Wenning ist auch der für die Sanierung verantwortliche Architekt Andreas Klerner gekommen. Durch eine schadhafte Dacheindeckung konnte jahrelang Wasser ins Gebäude eindringen, ohne dass es bemerkt wurde. Als der Schaden schließlich entdeckt wurde, war sich die Gemeinde darüber im Klaren, dass die Beseitigung des Schadens viel Geld kosten würde.
Allerdings barg das Gebäude noch manche Überraschung. "Wenn man bei einem älteren Gebäude hinter die Fassade schaut, dann kommt von Tag zu Tag mehr ans Tageslicht", erläuterte Fischer. Nicht nur das Dach wies große Schäden auf, sondern auch der gesamte Dachaufbau einschließlich der sich darunter befindlichen Balkenkonstruktion sowie Teile der Putzfassade.
Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden auch alle 150 Fenster im Außenbereich des Gebäudes neu gestrichen. Die geschätzten Kosten lagen zunächst bei 502.561 Euro. Momentan geht die Gemeinde von 470.000 Euro Gesamtkosten aus. Zuschüsse kamen von der Oberfrankenstiftung (120.000 Euro), der Bayerischen Landesstiftung (51.800 Euro), dem Landesamt für Denkmalpflege (7500 Euro) und dem Landkreis Lichtenfels (7250 Euro). Seinen Dank richtete Bürgermeister Fischer auch an Architekt Andreas Klerner, "der alles fair und souverän im Griff hatte".
"...was wir geleistet haben!"
Regierungspräsident Wilhelm Wenning war schon bei der Einweihung des Anbaus am Deutschen Korbmuseum dabei und war auch diesmal nach Michelau gekommen.
"Das Deutsche Korbmuseum ist das größte aber auch lebendigste Museum seiner Art", würdigte Wenning die Einrichtung. Lebendig deshalb, weil sich auch die Korbmacher einbringen und den Besuchern das Handwerk nahe bringen.
Landrat Christian Meißner dankte den Verantwortlichen, die sich dieser großen Aufgabe gestellt hatten. Er sprach von einem guten Signal und meinte, dass die Michelauer zum Korbmarkt mit stolzgeschwellter Brust nach Lichtenfels marschieren und sagen könnten: "Schaut mal, was wir geleistet haben!"
Anni und Horst Gagel hatten extra ein Stück ihrer Palisade entfernt, damit die Arbeiter leichter um das Gebäude gehen konnten und keine großen Umwege zurücklegen mussten. Manchmal haben sie ihnen
von ihren Balkon aus zugeschaut.