FranceMobile:Adam-Riese-Grundschüler lernen die französische Sprache kennen
Autor: Dominic Buckreus
Bad Staffelstein, Mittwoch, 28. Juni 2017
Eine Lektorin des FranceMobile war an der Adam-Riese-Grundschule zu Gast und brachte die Schüler erstmals mit der französischen Sprache in Kontakt.
Bad Staffelstein"Wie hoch ist der Eiffelturm?", fragt ein Schüler Charlotte de Brabander. "324 Meter", antwortet die gebürtige Belgierin, die in Frankreich aufgewachsen ist, in akzentfreiem Deutsch. Die Kinder sind erstaunt ob der geringen Höhe: "Da ist ja der Staffelberg größer", sagt eines. Die Grundschüler der Adam-Riese-Schule zeigten beim Besuch des FranceMobile nicht nur ihr Wissen über ihre Heimat, sondern lernten auch vieles über ein ihnen fremdes Land: das Nachbarland Frankreich.
Das stellt ihnen de Brabander vor. Sie ist eine von zwölf Lektorinnen des Programms FranceMobile, eine Initiative des Deutsch-Französischen Jugendwerks und des "Institut français Deutschland". Stilecht im Renault Kangoo reist sie durch Nordbayern und macht jede Woche an drei Schulen halt. "Es ist eine coole Sache", sagt sie. "Unsere Länder haben so viel miteinander zu tun, da muss man einfach zusammenarbeiten." Und das geschehe eben auch über die Sprache.
Von der konnte sie den Schülern der Klasse 3c in den 45 Minuten am Mittwochvormittag eine ganze Menge beibringen - immer verbunden mit einem Spiel. Zur Begrüßung lernen die Kinder gleich ihr erstes französisches Wort: "Bonjour!" Danach folgt das Alphabet, und die Schüler müssen beim Spiel "Galgenmännchen" den Namen ihrer Besucherin erraten - das gelingt ihnen sogar schon nach dem zweiten Versuch.
Eine neue Sprache braucht Zeit
Als nächstes holt de Brabander einen großen gelben Würfel aus Schaumstoff hervor. Die Regeln des Spiels erklärt sie natürlich in ihrer Muttersprache. "Ich versteh' nur Bahnhof", gesteht ein Schüler. "Das kannst du laut sagen", entgegnet ihm ein Mädchen aus der gegenüberliegenden Ecke. Tatsächlich klappt die Verständigung zwischen Lektorin und Drittklässlern aber gut. Die Schüler verstehen am Ende doch alle Anweisungen und spielen eifrig mit. Den Würfel reichen sie zu französischer Musik im Kreis herum. Stoppt das Lied, muss derjenige, der den Würfel dann in der Hand hält, einen Satz in der neuen Fremdsprache sagen: zum Beispiel den Namen, den Wohnort oder ein Hobby.
Persönliche Verbindungen
"Französisch macht echt Spaß", sagt ein Junge. Und darum soll es laut de Brabander in der Grundschule auch gehen. Normalerweise geht sie eher an Gymnasien zu Schülern, die sich bald für eine zweite Fremdsprache entscheiden müssen. Doch Klassenlehrerin Sarah Zillig hat sie nach Bad Staffelstein gelotst. Zillig hatte selbst am Partnerprojekt in Frankreich teilgenommen und kennt de Brabander daher persönlich. Aufgewachsen ist die Französin in Zentralfrankreich, in der Auvergne, nahe der Stadt Clermont-Ferrand. Schon in der Schule lernte sie Deutsch und machte pünktlich zum "Sommermärchen" 2006 einen Austausch ins Nachbarland mit. "Wenn man Deutschland so kennenlernt, will man natürlich nochmal dahin", sagt sie.
Heute wohnt sie in Erlangen und ist hauptsächlich mit dem Francemobile unterwegs. "Die Lehrer sagen, dass es bei der Entscheidung hilft", erklärt de Brabander. Viele würden auch versuchen, das Projekt unbedingt vor der anstehenden Fremdsprachenwahl an ihre Schule zu holen.
Zum Ende der Stunde dürfen die Kinder ihrer Lektorin noch einige persönliche Fragen über ihren Besuch und über Frankreich stellen. Diesmal aber alles auf Deutsch.