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Fördermittel: Lichtenfels will nicht nur nehmen


Autor: Ramona Popp

Lichtenfels, Donnerstag, 12. Februar 2015

Regierungspräsident Wilhelm Wenning brachte den Förderbescheid über 874.000 Euro persönlich ins Lichtenfelser Rathaus. Bürgermeister Andreas Hügerich sieht in der Zuwendung auch eine Investition in die Region.
Regierungspräsident Wilhelm Wenning (Mitte) übergibt Bürgermeister Andreas Hügerich den Förderbescheid über 874 000 Euro für die Sanierungsarbeiten im Bereich Coburger Straße mit Unterführung. Da freut sich auch Kämmerer Johann Pantel (links). Foto: Ramona Popp


Durch die Unterführung ist der Gast aus Bayreuth gefahren, bevor er am Donnerstagmorgen das historische Rathaus betreten hat. Er hat also schon viel davon gesehen, was mit dem Geld, das er - auf dem Papier - hier gleich überbringen soll, gemacht worden ist. Und es hat ihm gefallen. Weil die Bahnstrecke das Innenstadtgebiet quasi in zwei Teile schneidet, sei es sinnvoll gewesen, die Unterführung und das ganze Stadtquartier Coburger Straße neu zu gestalten, betont Wilhelm Wenning. Der Regierungspräsident sieht darin "ein Schlüsselprojekt für Lichtenfels", eine Aufwertung für die Stadt. "Architektur und Städtebau sind weder kultureller Luxus noch entbehrliche Dekoration. Vielmehr erwächst aus diesen grundlegenden Bausteinen einer Stadt lebenswerte Umwelt und städtische Identität." Dieses Statement hat Wenning zuvor schon im Zusammenhang mit dem Projekt abgegeben.

"Es ist relativ schnell gegangen"

Seit der Entscheidung in dem Wettbewerb, den die Stadt Lichtenfels in enger Abstimmung mit der Regierung von Oberfranken ausgeschrieben hatte, sind knapp zwei Jahre vergangen. "Es ist relativ schnell gegangen", findet der Regierungspräsident. Auch wenn die Belastung der Anlieger groß und anhaltend war, noch einiges zu tun ist und die offizielle Eröffnung erst im Mai ansteht. Die Anmerkung des Stadtkämmerers, dass man den Kostenrahmen wohl einhalten werde, nimmt Wenning wohlwollend zur Kenntnis, als er sein Mitbringsel präsentiert: einen Förderbescheid über 874.000 Euro. Das ist der größte Teil der aus dem Städtebauförderprogramm zugesagten 1,1 Millionen Euro für die Altstadtsanierung im Bereich Coburger Straße mit Unterführung. Den restlichen Betrag wird die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt erhalten. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 2,3 Millionen Euro.

Wilhelm Wenning betont, die Städtebauförderung treibe die Entwicklung in den Kommunen voran und führt vor Augen, dass in den vergangenen 40 Jahren aus dieser Quelle über 13 Millionen Euro nach Lichtenfels geflossen sind und Investitionen von über 20 Millionen Euro mitfinanziert wurden.

Die Stadt Lichtenfels kann und will diese Finanzierungsmöglichkeit auch in Zukunft nutzen, wie bei dem Gespräch mit dem Bürgermeister signalisiert wird. Es scheint, als wäre der Regierungspräsident nicht zufällig im schmucken Sitzungssaal unter den provisorischen Dachsicherungsstützen platziert worden... Aus dem Fenster überblickt man das Betätigungsfeld des neuen Citymanagers und sieht direkt gegenüber das städtische Gebäude Marktplatz 10, über dessen Zukunft noch zu entscheiden ist. Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) versichert indes, dass er die Städtebauförderung nicht nur als ein Nehmen versteht. Flechtkultur und touristische Aspekte ansprechend betont er: "Wir wollen auch unseren Beitrag zu einem starken Oberfranken leisten."
Das hört der Gast aus Bayreuth gern.