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Flüchtlinge: Ab jetzt kommen 25 jede Woche


Autor: Ramona Popp

Lichtenfels, Dienstag, 21. Juli 2015

Die Unterbringung von Asylbewerbern in der Lichtenfelser Berufsschulturnhalle ist für Landrat Christian Meißner (CSU) nur als Notlösung akzeptabel. Er wolle die im Zuge des Notfallplans in Beschlag genommene Sporthalle Schülern und Vereinen alsbald zurückgeben. Die Zuweisungen an Flüchtlingen werden laut Meißner steigen.
Ankommende Flüchtlinge in der Lichtenfelser Notunterkunft Berufsschulturnhalle Foto: Landratsamt Lichtenfels


Statt bislang sechs bis neun werden jetzt 25 die Woche in den Landkreis Lichtenfels kommen. "Ich mache nicht mit Turnhallen weiter", sagte er am Montag vor dem Kreistag. Unabhängig von der politischen Diskussion über die Problematik vertrete er den Anspruch, dass mit denen, die hierher kommen, gut umgegangen wird. Die Personen in der Notfallunterkunft verhalten sich, wie der Landrat berichtete, unglaublich diszipliniert, helfen mit und beklagen sich nicht. "Aber wer von uns will acht Wochen in einer Turnhalle leben?" Personell stoße das Landratsamt durch die Aufgaben, die mit den Asylbewerbern einhergehen, an seine Grenzen. Wenn Verwaltungsarbeit zentral von Bayreuth aus geleistet würde, wie es kürzlich signalisiert wurde, wäre dies eine Entlastung für die Kreisbehörde, merkte Meißner an.

In der Berufsschulturnhalle leben derzeit 42 Menschen, vorwiegend aus afrikanischen Ländern. Sie werden auch nach der Notfallphase im Landkreis bleiben. An dauerhaften Unterkunftslösungen wird gearbeitet. Bis Jahresende wird die Zahl der Asylbewerber hier jüngsten Prognosen zufolge auf etwa 990 steigen. Sie wird dann erstmals höher sein als 1993, als man durch Bürgerkriegsflüchtlinge mit rund 540 die höchste Zahl der vergangenen beiden Jahrzehnte verzeichnete.