Flori erklärt Kindern im Landkreis Lichtenfels die Feuerwehr

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Sigrid Mager (Kreisbrandmeister) begrüßt mit Handpuppe Flori jedes Kind persönlich, hier gerade Arina. Die Kinder sollen lernen, dass Feuerwehrleute wichtige Helfer sind.
Sigrid Mager (Kreisbrandmeister) begrüßt mit Handpuppe Flori jedes Kind persönlich, hier gerade Arina. Die Kinder sollen lernen, dass Feuerwehrleute wichtige Helfer sind.
Gruppenbild mit der Feuerwehr
Gruppenbild mit der Feuerwehr
 
Christian Popp dreht mit den Kindern eine Runde im großen Feuerwehrauto.
Christian Popp dreht mit den Kindern eine Runde im großen Feuerwehrauto.
 
Utensilien, die die Feuerwehrleute brauchen
Utensilien, die die Feuerwehrleute brauchen
 
Alles einsteigen! Große helfen den Kleinen.
Alles einsteigen! Große helfen den Kleinen.
 
Mit dem großen Feuerwehrauto fahren zu dürfen lockt viele Jungen und Mädchen an.
Mit dem großen Feuerwehrauto fahren zu dürfen lockt viele Jungen und Mädchen an.
 
Auch ein besonderer Tag für Amelie: Heute ist Opa Willi im Kindergarten zu Besuch - mit dem Team der Feuerwehr.
Auch ein besonderer Tag für Amelie: Heute ist Opa Willi im Kindergarten zu Besuch - mit dem Team der Feuerwehr.
 
Willi Hussendörfer hilft Christian Popp beim Anziehen der Schutzkleidung.
Willi Hussendörfer hilft Christian Popp beim Anziehen der Schutzkleidung.
 
Lina reicht Christian den Helm.
Lina reicht Christian den Helm.
 
Die Flasche mit Atemluft trägt der Feuerwehrmann wie einen Rucksack.
Die Flasche mit Atemluft trägt der Feuerwehrmann wie einen Rucksack.
 
Wie atmet der Feuerwehrmann durch den Schlauch saubere Luft in einem verqualmten Gebäude? Hier wird es gezeigt.
Wie atmet der Feuerwehrmann durch den Schlauch saubere Luft in einem verqualmten Gebäude? Hier wird es gezeigt.
 
Keine Angst vor dem Feuerwehrmann und der Schutzmaske: Jana lässt sich "retten".
Keine Angst vor dem Feuerwehrmann und der Schutzmaske: Jana lässt sich "retten".
 
Puppe Flori bekommt die Atemschutzmaske aufgesetzt: Sigrid Mager erklärt diese wichtige Ausrüstung.
Puppe Flori bekommt die Atemschutzmaske aufgesetzt: Sigrid Mager erklärt diese wichtige Ausrüstung.
 
Sigrid Mager erklärt: Mit Feuer darf man nur umgehen, wenn Erwachsene dabei sind, und auch dann ist immer Vorsicht angebracht. Im Bild das Anzünden einer Kerze mit einem Streichholz.
Sigrid Mager erklärt: Mit Feuer darf man nur umgehen, wenn Erwachsene dabei sind, und auch dann ist immer Vorsicht angebracht. Im Bild das Anzünden einer Kerze mit einem Streichholz.
 
So wird es gemacht: Die 112 anrufen, wenn es brennt oder wenn andere in Gefahr sind. Matheo macht es vor.
So wird es gemacht: Die 112 anrufen, wenn es brennt oder wenn andere in Gefahr sind. Matheo macht es vor.
 
An dem Hausmodell wird demonstriert, wie sich Rauch ausbreitet.
An dem Hausmodell wird demonstriert, wie sich Rauch ausbreitet.
 
Bei Rauchentwicklung so schnell wie möglich aus dem Raum und die Türen geschlossen halten.
Bei Rauchentwicklung so schnell wie möglich aus dem Raum und die Türen geschlossen halten.
 
Blick aus dem Feuerwehrauto während der Fahrt
Blick aus dem Feuerwehrauto während der Fahrt
 
Ein Hausmodell, in dessen Fenster Flammen zu sehen sind. Willi Hussendörfer und Irmi Münch erklären den Kindern, dass sie mit einem Wasserstrahl die Flammen wegspritzen können.
Ein Hausmodell, in dessen Fenster Flammen zu sehen sind. Willi Hussendörfer und Irmi Münch erklären den Kindern, dass sie mit einem Wasserstrahl die Flammen wegspritzen können.
 

Was tut man, wenn es brennt oder wenn andere in Not sind? Schon die Kleinsten können Hilfe rufen. Ein Team ehrenamtlicher Helfer zeigt Kindergartenkindern und Schülern im Landkreis Lichtenfels, wie das geht.

Es ist sechs Jahre her, aber der Feuerwehrmann wird es niemals vergessen. Ein kleiner Junge konnte bei einem Wohnhausbrand in Weismain nicht mehr rechtzeitig geborgen werden. Ein Feuerwehrmann fand ihn tot in seinem Kinderzimmer. Vielleicht hatte der Dreijährige Angst gehabt und sich versteckt, als sich der Qualm ausbreitete? - Das traurige Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, mit Kindern über das Thema Brandschutz zu sprechen, ihnen zu erklären, wie sie sich verhalten sollten, wenn sie in der Wohnung Rauch oder Feuer bemerken und wie sie anderen helfen können, ohne selbst dabei in Gefahr zu geraten.



Seit 13 Jahren hat sich Sigrid Mager dieser Aufgabe angenommen. Sie war damals die erste Frau, die bei den Freiwilligen Feuerwehren in Oberfranken den Dienstgrad Kreisbrandmeister führte.
Auf Anregung des damaligen Kreisbrandrates Siegfried Kerner absolvierte sie eine entsprechende Fortbildung, und seither bringt sie gemeinsam mit einem Team ehrenamtlicher Helfer und der Handpuppe "Flori" Schülern und Kindergartenkindern die Feuerwehr näher. Bei etwa 40 Einsätzen erfahren rund 1000 Kinder Jahr für Jahr, wie man sich richtig verhält, wenn es brennt, dass man niemals mit Feuer spielen darf und selbst auf eine brennende Kerze immer achtgeben muss.

Dieser Tage hatten sich die Brandschutzerzieher im Altenkunstadter Kathi-Baur-Kindergarten angekündigt. Ein Heimspiel für Willi Hussendörfer. Der Altenkunstadter wird bald 63 Jahre alt, und damit endet sein aktiver Dienst bei der Feuerwehr, den er seit dem 17. Lebensjahr leistet. Hussendörfer ist Feuerwehrmann aus Überzeugung und will auch nach seiner aktiven Zeit noch für die gute Sache eintreten. Deshalb hat er sich, als er vor zwei Jahren in den Ruhestand ging, dem Team der Brandschutzerzieher angeschlossen. "Die Zeit nimmt man sich", sagt er. Nun also kommt er auch in jenen Kindergarten, in den seine Enkeltochter geht. Der langjährige Kommandant bleibt dabei eher im Hintergrund, assistiert, wenn Feuerwehrmann Christian Popp vor den Augen der Kinder die Atemschutzausrüstung anzieht, oder wenn Sigrid Mager erklärt, wa rum Rauch so gefährlich ist. Er ist derjenige, der hinter der Tür am Telefon ist, wenn das richtige Absetzen des Notrufes geübt wird. Die Kinder lernen schnell.

Eine Runde mit Tatütata
Auf spielerische Art und Weise hilft Willi Hussendörfer mit, den Kleinen Angst zu nehmen. Sie dürfen Feuerwehr-Tretauto fahren, mit dem Gartenschlauch imaginäre Flammen löschen und einmal durch eine Atemschutzmaske blicken. Auch eine Runde im großen Feuerwehrauto steht auf dem Programm. Mit Blaulicht und Tatütata versteht sich.

Es ist aber nicht so, dass der Besuch der Feuerwehrleute hier allen nur Spaß macht. Dieser Besuch ist eine Lehrstunde, und es hat im Vorfeld auch schon Tränen gegeben. Weil manche mit der Feuerwehr eben das Bedrohliche verbinden, weswegen sie ja zu Hilfe gerufen wird. Sigrid Mager versteht das: "Wenn die Feuerwehr kommen muss, ist etwas passiert." Die Kinder, die sich plötzlich ganz eng an die Erzieherin drücken, werden nicht ausgelacht. Sie bekommen vielmehr vor Augen geführt, dass unter der befremdlich aussehenden Atemschutzmaske und in dem schwarzen Schutzanzug ein netter, hilfsbereiter Mann steckt, der sie im Fall des Falles ganz rasch aus der Gefahrenzone bringen würde. Manch ein Kleiner, der vorher noch eine Träne vergossen hatte, lässt sich dann tapfer und unter Applaus "retten".