Feuerwehren "retten" in Prächting einen "Verletzten" mit der Drehleiter
Autor: Mario Deller
Prächting, Dienstag, 01. Oktober 2019
Bei einer Übung im Rahmen der Feuerwehr-Aktionswoche wurde ein Brand am Landgasthof Hummel in Prächting simuliert.
Aus einem oberen Stockwerk des Landgasthofes Hummel in Prächting strömt dichter Rauch. Kurz darauf ertönt die Sirene. Doch die unaufgeregte Miene der rund 30 interessierten Bürger, die am Montagabend das Geschehen entspannt verfolgten, lässt schon erkennen, dass es sich hier nicht um einen echten Brand handelt. Dieser war im Rahmen der Feuerwehr-Aktionswoche nur simuliert. Wie wichtig und wertvoll die Arbeit der Feuerwehren ist, zeigte dieser Einsatz aber sehr eindrucksvoll.
Teamwork muss funktionieren
Ankuppeln der Schläuche an in der Straße verborgene Hydranten, zügiges Ausrollen der Schläuche, einigen Aktiven werden in Windeseile und dennoch sorgfältig Atemschutzgeräte angelegt, eine Trage wird aus einem von mehreren angerückten Feuerwehrfahrzeugen geholt - dies sind nur einige wenige Fertigkeiten, die die Feuerwehrleute oftmals geübt haben und die im Einsatzfall abgerufen werden müssen. Funktionierendes Teamwork ist dabei die Grundvoraussetzung. Die Feuerwehren aus Dittersbrunn/Kümmel/Sträublingshof, Unterneuses, Ebensfeld, Kleukheim und Prächting arbeiteten unter Einsatzleiter Karl-Heinz Nüsslein, Kommandant der Prächtinger Wehr, Hand in Hand.
Der - in diesem Falle von einer im Gebäude deponierten und angeworfenen Nebelmaschine dargestellte - "Brand" wurde durch das Ineinandergreifen der zahlreichen einstudierten Aufgabenbereiche gelöscht. "An erster Stelle steht natürlich immer die Personenrettung", betont Georg Gäbelein von der Ebensfelder Wehr. Und weil die "verletzte" Person sich in einem oberen Stockwerk befand und aufgrund der simulierten Situation nur eine Rettung über den Balkon möglich war, kam die Drehleiter zum Einsatz, auf der die Verletztentrage befestigt wurde.
Früher durften bei derartigen Übungen in luftiger Höhe noch Freiwillige aus Fleisch und Blut den Verletzten mimen. Dieses Risiko gehen die Feuerwehren heutzutage nicht mehr ein. "Sollte wider Erwarten etwas passieren, wären wir von der Feuerwehr in der Verantwortung", erklärt Georg Gäbelein am Rande.
80 Kilo schwerer Dummy
Der Dummy, den es vom Balkon aus auf die Drehleiter zu hieven galt, wog dennoch 80 Kilogramm. Eine leichte Stoffpuppe zu verwenden, wäre nicht im Sinne der Sache, es soll schließlich eine möglichst realistische Situation geschaffen werden.
Nach rund einer Stunde war die Aktion der Feuerwehr abgeschlossen. "Respekt, wie gut das funktioniert und dass da jeder weiß, was er zu tun hat", meinte ein Bürger.
Auch Bürgermeister Bernhard Storath lobte anschließend die Arbeit der Wehren der Marktgemeinde Ebensfeld. Angesichts der bei der Übung zum Einsatz gekommenen technischen Ausstattung mit Fuhrpark und Gerätschaften betonte er: "Entscheidend sind immer die Aktiven, denen mein großer Dank gilt."