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Feierliche Waldweihnacht bei Michelau


Autor: Klaus Gagel

Michelau, Freitag, 26. Dezember 2014

In diesem Jahr war bei der Andacht im Freien die Bitte um Frieden besonders wichtig - auch für eine Gruppe von Flüchtlingen.
Der Chor Cantica Nova und der Jugendchor umrahmten mit ihren Liedern die Andacht am Waldkreuz. Foto: Klaus Gagel


Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch der besonderen Momente. Gefühle und Stimmungen gewinnen die Oberhand über den banalen Alltag. Das ist wohl einer der Gründe dafür, weshalb sich die Waldweihnacht der evangelischen Kirchengemeinde am Waldkreuz im Michelauer Forst seit Jahren einer großen Beliebtheit erfreut.

Lichter weisen den Weg

Auch in diesem Jahr pilgerten zahlreiche Christen aus Michelau und den umliegenden Ortschaften zu dem Wegkreuz, das vor nunmehr 26 Jahren dank einer Spende von Siegbert Schmolke dort aufgestellt wurde. Schon der Fußweg vom Michelauer Industriegebiet oder aus Richtung Schney war eine Einstimmung auf das bevorstehende Weihnachtsfest.

Gelbwarme Fackeln und das Licht der LED-Lampen wiesen den Gläubigen den Weg, während links und rechts unter einem mit Schleierwolken verhangenen Himmel die dunklen Stämme der Fichten wie mächtige Zeugen in den Himmel ragten.

Ein Lichterkranz aus Kerzen um das festlich geschmückte Weihnachtsbäumchen empfing die Gläubigen. Auch für die Kinder war es ein besonderes Ereignis, sich so auf den Weihnachtstag einstimmen zu lassen. Hell klangen die Instrumente des Posaunenchors in die milde Winternacht und mit "Tochter Zion, freu dich" stimmten der Chor Cantica Nova und der Jugendchor zusammen mit der Gemeinde in den Lobpreis ein.

Bekannte Weihnachtslieder umrahmten die Worte zur Besinnung, die Diakon Marco Schindler sprach. Er wurde von der evangelischen Jugend Michelau unterstützt, die auch die Waldweihnacht vorbereitet hatte. Ausgehend von der Figur des Engels und der Hirten, machte Diakon Schindler deutlich, dass die zentrale Botschaft der Weihnachtsgeschichte nicht eine Mitleid erregende Herbergssuche ist. "Himmel und Erde berühren sich, das ist die eigentlich bedeutsame Botschaft", so der Diakon. Gott sei damit den Menschen so nahe gekommen wie nie zuvor. Die freudige Botschaft wurde aufgegriffen mit dem Weihnachtslied "Seht, die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde, auf dass Frieden werde". Auch wenn sie diese Zeilen auf Grund ihrer fehlenden Deutschkenntnisse wohl nicht verstanden haben, so hatten diese Worte für eine Gruppe von Asylsuchenden aus Syrien und anderen Ländern mit Krisen und Kriegen die wohl größte Bedeutung.