Druckartikel: Fahrräder und Deutschkurse für Flüchtlinge in Unterleiterbach

Fahrräder und Deutschkurse für Flüchtlinge in Unterleiterbach


Autor: Anja Greiner

Zapfendorf, Donnerstag, 05. März 2015

In der Flüchtlingsunterkunft im Zapfendorfer Ortsteil Unterleiterbach (Landkreis Bamberg) leben derzeit 57 Menschen. Die Betreiber der Unterkunft leisten gute Arbeit und auch die Raiffeisen-Volksbank Bad Staffelstein hat nun einen Teil dazu beigetragen.
Über 20 gebrauchte Fahrräder, repariert von Fahrrad Wunner in Zapfendorf, können sich 57 Flüchtlinge in Unterleiterbach freuen. Fotos: Anja Greiner


Rechts und links am Lenker baumeln Plastiktüten, der Gepäckträger hält den Rest: ein normaler Einkauf, zu transportieren vom Supermarkt in Zapfendorf nach Unterleiterbach, in die Flüchtlingsunterkunft, nach Hause eben.

Jochen Pfeiffer ist Geschäftsstellenleiter der Raiffeisen-Volksbank in Zapfendorf. Und wenn er von Bad Staffelstein zur Arbeit pendelt, sieht er die Radfahrer mit den Tüten regelmäßig. Ein guter Spendenzweck, denkt Pfeiffer und erzählt Michael Lieb, Vorstand der Raiffeisen-Volksbank Bad Staffelstein, davon.

20 gebrauchte Fahrräder und 2000 Euro für Deutschkurse hat das Kreditinstitut daraufhin gespendet.

Ahmad Al Barazi ist einer der Wenigen, die Englisch sprechen. Er kommt aus Syrien, bedankt sich für die Hilfe der Menschen in Unterleiterbach und Zapfendorf und sagt, er wisse das Engagement der Leute sehr zu schätzen - auch wenn es eine Weile gedauert habe, bis die Hilfsmaschinerie angelaufen sei. Als die Unterkunft im Oktober erstmals bezogen wurde, sei es eben für alle eine neue Situation gewesen.

Mittlerweile hat sich alles eingespielt. Jeden Tag sieht einer der insgesamt sechs Betreiber nach dem Rechten, zwei Hausmeister sind darunter, sie erledigen, was gerade anfällt.

Deutschkurse im Asylbewerberheim werden von acht Ehrenamtlichen gehalten, die in Zweier-Teams fünf Mal die Woche zum Deutschunterreicht einladen, zwei Mal die Woche können die Flüchtlinge zum Sport in die Gemeindeturnhalle kommen. "Die Betreiber machen hier mehr, als nur das Nötigste", sagt Michael Roth, Berater des Migrationssozialdienstes der AWO.

Die meisten der derzeit 57 Flüchtlinge in der Unterkunft kommen aus Syrien. Einige aus dem Kosovo, Albanien oder Georgien. Wer aus dem Kosovo kommt, wird in der Regel wieder abgeschoben - sicheres Drittland, sagt AWO-Berater Roth.

Wer nicht abgeschoben wird, hofft auf einen positiven Asylbescheid und darauf, einen Job und eine Wohnung zu finden. Abhängig sein vom Staat, das möchte hier keiner.