Erzbischof geht auf Situation der Kirche ein
Autor: Matthias Einwag
Bad Staffelstein, Samstag, 26. Januar 2013
Zum Neujahrsempfang hatte Erzbischof Ludwig Schick am Samstag nach Bad Staffelstein eingeladen. Rund 800 Gäste aus Kirche, Politik und gesellschaftlichem Leben fanden sich in der Adam-Riese-Halle ein. Im Mittelpunkt des Empfangs stand der Vortrag von Prälat Peter Neher, dem Präsidenten des Deutschen Caritasverbands.
Bezüglich des Vorfalls in Köln, wo eine vergewaltigte Frau in einer katholischen Klinik abgewiesen worden war, sagte Erzbischof Ludwig Schick in seiner Ansprache, dass in der Katholischen Kirche derzeit manches schlecht laufe. "Das ist sehr bedauerlich, das tut weh und verunsichert", gab er zu. "Es darf nicht sein, dass Opfer von Gewalt in katholischen Einrichtungen Hilfe suchen und abgewiesen werden", fuhr er fort.
Dem Kölner Kardinal Meisner sei zuzustimmen, wenn er diese Vorgänge als beschämend bezeichne. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, die Kirche wolle die Aufklärung von sexuellem Missbrauch verhindern und unmenschliche Taten in den eigenen Reihen unter den Teppich kehren. "Wir müssen und wollen uns unserer Verantwortung stellen", sagte der Erzbischof.
Der Vortrag von Prälat Peter Neher, in dem er auf die soziale Verantwortung der Caritas in Deutschland einging, traf beim Auditorium auf gespannte Aufmerksamkeit. Er sprach rund eine Stunde lang zum Thema "Caritas - Für eine Kirche in der Welt von heute". Darin umriss er detailliert die Aufgaben und Ziele der Caritas, dankte den ehrenamtlichen Mitarbeitern und ging auf die Rolle der Familie in unserer heutigen Gesellschaft ein. Die Reaktionen auf die Rede des Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes waren durchwegs positiv.