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Erlebnistag in Lichtenfels: Spielender Nachwuchs, staunende Eltern


Autor: Markus Häggberg

Lichtenfels, Sonntag, 29. Mai 2016

Der Marktplatz verwandelte sich in eine Spielwiese. Denn am Samstag war Lichtenfelser Kindererlebnistag. Beim Spielen hatten nicht nur die Kleinsten Freude.
Sekunden vor dem Fall: Kinder konnten auch einen Plastikbullen reiten.  Fotos: Markus Häggberg


Wer am Samstagnachmittag vom Unteren Tor kommend den Marktplatz betrat, konnte sie schon sehen: die Schlange, die sich aus Eltern und Kindern gebildet hatte und quer zur Straße stand. Am Ende der Schlange eine Mutter mit Kinderwagen, an ihrem Beginn ein freundlicher Mann mit bunter Krawatte, der aus Luftballons Allerleis formte.

Einen kleinen erlaubten Hintersinn hatte der Kindererlebnistag wohl auch. Als Ausrichter traten die Werbegemeinschaft Treffpunkt Lichtenfels und der Stadtmarketingverein in Erscheinung. Wohl darum hatten die Geschäfte der Innenstadt auch am Samstag bis 17 Uhr geöffnet.


Ein anderes Gesprächsthema

Gleich in der Nähe stand Citymanager Steffen Hofmann im Gespräch mit Passanten. Ein halbes Jahr, so der junge Mann, habe er vorbereitend an diesem Tag gearbeitet.
Und dann sollte er etwas aussprechen, was ein Nachbohren zumindest zulässig macht: "Wir (Stadtmarketing und Treffpunkt) arbeiten eng zusammen und wollen es weiterhin tun."

Wäre eine Fusion da nicht naheliegend? Hofmann, Vorsitzender des Marketingvereins und im Vorstand des Treffpunkts, deutet an, dass "sich irgendwann die Frage stellen wird, ob man das nicht unter einem Dach macht".
Das alles dürfte die Kinder vor dem Bullriding-Automaten nicht weiter interessiert haben. Sie stehen für den Spaß an, wollen sich mit dem elektrischen Stier messen. Und wenn sie fallen, dann fallen sie weich. Was die Kinder vielleicht nur ahnen, ist, dass die Drehgeschwindigkeit des elektrischen Stiers variabel ist und über Knöpfe gesteuert wird.

Aber der Mitarbeiter, der den Bullen "lenkt", erklärt, dass er den Grad der Geschicklichkeit bei Kindern einzuschätzen sucht, damit sich der Bulle dann mal mehr, mal weniger stark dreht. Doch nicht selten sind es an diesem Ort auch die Eltern, die so schauen, als ob ihnen selbst nach Spielen wäre.


Vater, der weiter tüfelt

So wie der Vater, der mit seinem Sohn einen Turm aus Holzspielzeug aufschichtet, nach abklingendem Interesse des Sohnes das Werk alleine beendet. Oder der Frau, die sich von Michael Keim in ein Fadenspiel locken lässt. Der Spiel- und Theatertrainer aus dem unterfänkischen Königsberg bietet Spiele, weit entfernt von der Digitalisierung.

Auf dem Marktplatz messen sich Kinder mit ihren Eltern in Geschicklichkeitsspielen oder knobeln bei Keim zu der Frage, wie man eine festgelegte Anzahl an Holzklötzchen so in einen Kubus stapelt, dass sie ohne Überhang reinpassen. "Die Ausdauer der Kinder ist verschieden, aber die Motivation, alles auszuprobieren, ist immer noch da", sagt er über den Wandel der Zeit.

Ein weiteres Streiflicht auf dem Marktplatz, rechts vom Kettenkarussell und links von einem Kinderflohmarkt und Rollstuhl Parcours, bieten die Musiker Gerhard Waldschütz und Stefan Hofmann. Unter dem Namen Fifty-Fifty teilen sie sich den Auftritt.