Druckartikel: Erfahrung und Experimentierfreude

Erfahrung und Experimentierfreude


Autor: Markus Häggberg

Kloster Banz, Freitag, 06. Oktober 2017

Schatzmeister Hans Jürgen Schedel und Achim Melzer als künstlerischer Leiter informieren über die Entwicklung der Kammerkonzerte auf Kloster Banz.
Ein Duo mit verteilten Aufgaben und gleichen Zielen: Während Hans Jürgen Schedel (links) das Finanzielle im Blick behält, hält Achim Melzer für die Kammerkonzerte nach Originalität Ausschau.Markus Häggberg


Die Kammerkonzerte auf Kloster Banz gehen in die 28. Spielzeit. Einmal mehr eine Saison lang den schmuckvollen Kaisersaal, exquisite Musiker und auch Experimentierlaune. Zwei Verantwortliche bieten unserer Zeitung Einblicke, Rückblicke und sind zudem vorausschauend.

Hans Jürgen Schedel ist "Mann der ersten Stunde". Als die Kammerkonzerte auf Kloster Banz 1989 ins Leben gerufen wurden, war der Bad Staffelsteiner, der erst jüngst auf einem Konzert der Rolling Stones war, dabei, seitdem als Schatzmeister. Sein Erster Vorsitzender ist seit wenigen Jahren in der Nachfolge von Matthias Krug der Cellist Achim Melzer, Mitglied der Bamberger Symphoniker und künstlerischer Leiter der Kammerkonzerte.

Hat noch wer Erinnerungen an den Beginn der Kammerkonzerte?
Hans Jürgen Schedel: Als die Idee der Kammerkonzerte aufkam, herrschte eine super Stimmung. 'Jawoll, das wird gemacht!' Michael Möslein (Leiter Bildungszentrum Kloster Banz) sagte gleich: "Ihr bekommt den Kaisersaal." Ich habe die Mitglieder durchnummeriert. Mitglied Nummer eins wurde der damalige oberfränkische Regierungspräsident Wolfgang Winkler. Auch über Sponsoren haben wir recht schnell einen Steinway-Flügel bekommen.

Wem kommen im Duo welche Aufgaben zu?
Achim Melzer: Ich kümmere mich um Programmgestaltung, engagiere Künstler und mache die Werbung, gestalte mit einer Grafikerin die Programmhefte. Jürgen Schedel kümmert sich um alles, was Finanzen anbelangt. Zudem werden wir noch von unserer Schriftführerin Inge Atzpodien und Zweitem Vorsitzenden Jochen Gronebaum unterstützt, die Sponsorenpflege betreiben.

Wie haben sich die Besucherzahlen entwickelt?
Schedel: Wir hatten in den vergangenen zwei Jahren eine positive Entwicklung. Die Auslastung der Konzerte liegt bei knapp 80 Prozent.

Nach welchen Gesichtspunkten werden Künstler ausgewählt?
Melzer: Ich überlege mir immer: Kann man eine Saison unter ein Motto stellen? Dann bringen die Musiker, zumeist aus den Reihen der Bamberger Symphoniker, auch eigene Anregungen mit. Es gab schon die Motti Wien oder Amerika, dieses Jahr ist das Motto Folklore.

Besteht so etwas wie ein Archiv zu schon aufgeführten Werken?
Schedel: Das Archiv besteht aus aufbewahrten Programmheften. Ich habe alle Zeitungsausschnitte und Flyer gesammelt. Vermutlich gab es schon an die 200 Konzerte.

Wie viele Besucher kamen schon insgesamt und was war der weitest entfernte?
Schedel: Die Statistik dazu führt der Kur- und Tourismusservice Bad Staffelstein. Irgendwann war mal wer aus Oldenburg hier und sagte, er komme wieder.
Melzer: Aus Hessen hat mich schon zweimal jemand um Karten angeschrieben.

Wie geschehen Absprachen untereinander?
Melzer: Wir treffen uns bei der Therme auf einen Kaffee. Das passiert kurzfristig, aber konkretisierend.

Was ist in dieser Saison neu?
Melzer: Wir haben in mehreren Sitzungen überlegt, was wir Mitgliedern Gutes tun können. Haben uns entschlossen, für die Kutschenhalle ein Duo zu engagieren. Konzerte in der Adventszeit machen wir sonst nie, ist ein Versuchsballon.

Stehen schon Planungen für die 30. Saison an?
Schedel: Nix Konkretes (...) es steht ja dann erst die 29. Saison an.


Konzertreihe beginnt am morgigen Sonntag

Das erste Konzert der Kammermusikreihe gibt es am morgigen Sonntag, 8.Oktober, um 11 Uhr. Das Quintett-Banz spielt Werke Williams und Dvorak. Insgesamt finden sieben Konzerte bis zum
Abschluss am 13. Mai kommenden Jahres statt. Termin ist jeweils sonntags um 11 Uhr. Weitere Infos unter www.kammerkonzerte-banz.de