In Bad Staffelstein geboren, in Lichtenfels regiert, in Burgkunstadt gelehrt - das gesamte Obermaintal geprägt: Winfred Bogdahn war mehr als Bürgermeister a. D. "Er war Bürgermeister, Vereinsmensch, Lehrer... Er war einer, dessen Wort gegolten hat."

Wenn Andreas Hügerich am Donnerstagabend in der Vergangenheitsform von seinem Parteikollegen und persönlichen Freund spricht, liegt in jedem seiner Worte Schmerz und Unverständnis darüber, dass Winfred Bogdahn wirklich so "unerwartet und plötzlich verstorben" ist. Winfred Bogdahn ist 63 Jahre alt geworden. Zu den Hintergründen seines Todes ist bislang nichts bekannt.

Mitten im Lichtenfelser Leben

Noch am Montag saß der amtierende Bürgermeister Hügerich mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden und ehemaligen Bürgermeister im Stadtrat zusammen. Bogdahn hat auch noch aktiv in Burgkunstadt unterrichtet. Er soll "ein begnadeter Pädagoge" gewesen sein. So steht es unter den Beileidsbekundungen im sozialen Netzwerk Facebook. Der Schock sitzt tief. Nicht nur bei Andreas Hügerich.

Bogdahn war von 1991 bis 2002 Erster Bürgermeister von Lichtenfels. Sein politisches Vorbild: Willy Brandt. So stand es außer Frage, welcher Partei er nach dem Abitur beitreten würde. Geprägt hat er die Sozialdemokraten zwar nicht auf Bundesebene, dafür aber umso intensiver in Franken.

Von sich selbst hat Bogdahn in einem Interview mit dem FT einmal gesagt: "Ich war weder in Lichtenfels, noch in Bad Staffelstein richtig daheim." Es war wohl das Obermaintal als Ganzes - mit all seinen Vereinen, politischen Diskursen, Veränderungen und Menschen. "Er wird fehlen", sagt Andreas Hügerich noch. "Mir persönlich - und dem ganzen Landkreis."