Druckartikel: Eine Riesen-Ameise lenkt Blicke auf sich

Eine Riesen-Ameise lenkt Blicke auf sich


Autor: Matthias Einwag

Lichtenfels, Donnerstag, 12. Mai 2016

Eine geflochtene Riesen-Ameise schmückt eine Grünfläche an der Coburger Straße in Lichtenfels. Am Donnerstag wurde die Skulptur aufgestellt.
Die Riesen-Ameise steht auf einer frisch angesäten Grünfläche neben der Bamberger Straße an der Unterführung Foto: Matthias Einwag


Auf den ersten Blick wirkt die geflochtene Riesen-Ameise wie ein Monster aus der Science fiction. Das fünf Meter lange und drei Meter hohe Kunstwerk aus Weidenruten hat aber auch etwas Trojanisches an sich. Jedenfalls bietet das Rieseninsekt an der Bahnunterführung Spaziergängern viel Stoff zum Sinnieren. Und es ist ein Hingucker, der auf die Deutsche Korbstadt hinweist.

Am Donnerstag stellten Arbeiter des Bauhofs das imposante Monument aus Weidengeflecht auf. Geschaffen hat es der Dormitzer Künstler Hans Peter Sturm, der seine Ausbildung an der Lichtenfelser Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung absolvierte.

Das Zentrum Europäischer Flechtkultur (ZEF) hatte Anfang des Jahres Kontakt zu dem Künstler aufgenommen. Projektleiter Manfred Rauh vereinbarte mit ihm, dass die Ameise als Blickfang für die Lichtenfelser Altstadt aufgebaut werden kann.

Für 5000 Euro (mit Transport und Aufbau) fand die Skulptur nun an der Unterführung einen passenden Platz.

Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) freute sich darüber, dass diese Skulptur Kunst in den öffentlichen Raum bringe. Sie stehe am Eingangsportal zur Altstadt, durch das beim Korbmarkt viele Besucher hereinkommen.
"Flechten sollte im Stadtbild sichtbarer werden", sagte Manfred Rauh. Eine Ausschreibung hatte es nicht gegeben. Geplant sei, die Skulptur nachts anzustrahlen - schließlich steht sie ja in Lichtenfels.

Doch warum gerade eine Ameise und kein anderes Tier? Andreas Hügerich überlegt kurz, dann improvisiert er philosophierend seine Antwort: "Wenn man gemeinsam vorankommen will und als Gemeinschaft individuelle Leistungen erbringen möchte, kann man das nur im Volk - wie bei den Ameisen. Wir wollen ein lebendiges Lichtenfels, und das geht nur gemeinsam."