Kann das seit Jahren leerstehende Bistro als Begegnungsstätte wiederbelebt werden?
Seit 2014 findet sich kein neuer Pächter für das Lichtenfelser Bahnhofsbistro. In einer der Arbeitsgruppen "Vision 2030" zur Stadtentwicklung wurde nun die Überlegung angestellt, ob man dort nicht eine Begegnungsstätte für Senioren und Menschen mit Handicap, aber auch junge Menschen - also für jedermann nutzbar - einrichten könnte. Denn für solch eine Einrichtung wird Bedarf gesehen, und die Räumlichkeiten sollten zentral gelegen und ebenerdig sein. Diese Kriterien würde das Bahnhofsbistro erfüllen. Der Behindertenbeauftragte des Landkreises, Rudolf Ruckdeschel, der in dem Arbeitskreis mitarbeitet, spricht von "idealen Voraussetzungen": Busse und Parkplätze direkt vor der Haustür, die Bahnanbindung, und im nahen Außenbereich befindet sich auch eine behindertengerechte Toilette.
Betrieben werden könnte die Begegnungsstätte ehrenamtlich, ähnlich dem "Café Dialog" in Burgkunstadt. Dort steht das Projekt unter Trägerschaft der Evang. Kirchengemeinde. Die Miete hat die Stadt übernommen, geöffnet ist an drei Nachmittagen die Woche.
Die Initiatoren bemühen sich um einen Gesprächstermin mit Verantwortlichen der Bahn, um deren Vorstellungen zu hören.
Aus der Arbeit des Behindertenbeauftragten
Nach fast 44 Jahren im öffentlichen Dienst, davon 30 Jahren in der Wohnraumförderung für den Landkreis Lichtenfels, bereitete sich Regierungsinspektor Rudolf Ruckdeschel auf seine Pensionierung zum 1. Juli 2019 vor.
Allerdings hatte man am Landratsamt noch etwas mit ihm vor: Schon im Januar war die Personalabteilung auf Ruckdeschel zugegangen, um ihm eine ehrenamtliche Aufgabe anzutragen - die des Behindertenbeauftragten. Nach kurzer Bedenkzeit sagte der angehende Ruheständler zu, die Nachfolge von Manfred Robisch anzutreten. "Der Hauptgrund war, dass ich während meiner Zeit in der Förderung in den letzten Jahren immer häufiger mit behinderten Menschen und deren Angehörigen in Kontakt gekommen bin", sagt Rudolf Ruckdeschel. "Im Bayerischen Wohnungsbauprogramm gibt und gab es schon immer die Möglichkeit, im Eigenheimbereich einen behindertengerechten beziehungsweise barrierefreien Umbau zu fördern." Diese Möglichkeit sei früher kaum wahrgenommen worden; in den letzten zehn Jahren aber seien die Förderzahlen rasant angestiegen.
Warum das so ist? Zum einen wohl durch eine veränderte Altersstruktur der Gesellschaft, vermutet Ruckdeschel. Zum anderen aber auch durch vermehrte Information generell und nicht zuletzt durch Werbung von Unternehmen, die bauliche oder technische Hilfen anbieten.
Mit einer urplötzlich völlig veränderten Situation sind die meisten dennoch überfordert. Dann kann der Ansprechpartner im Landratsamt Orientierung geben, welche Hilfen und Unterstützung es gibt und wie man sie bekommt.