Ein Turm neben dem Bahnhof?
Autor: Tobias Kindermann
Bad Staffelstein, Mittwoch, 19. Oktober 2016
Im Stadtrat wurde über Pläne für zwei wichtige Anwesen in der Stadt diskutiert. Auch Bürger sollen bald mitreden.
"Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Stadtrat jemals ein so großes Projekt zu stemmen hatte", sagte Walter Mackert (CSU). In der jüngsten Sitzung stellte Franz Ullrich vom Büro "Plan & Werk" in Bamberg den Stadträten die beiden Studien zu dem Areal "Schwarzer Bär" und dem Bahnhof vor. Die Stadt hatte beide Anwesen bereits vor längerer Zeit gekauft und will damit einen langen Leerstand beenden - und zugleich Neues schaffen in Abstimmung mit den Bürgern.
Wohin sollen sich beide Projekte hin entwickeln, das ist die Frage, die Ullrich am Ende seiner Ausführungen stellte? Die Vorschläge für das Areal "Schwarzer Bär" waren im Prinzip bekannt: Schon vor Jahren hatte die Verwaltung ein Konzept erarbeitet, einen Kultursaal, einen Sitzungssaal für den Stadtrat, Jugend- und Seniorenräume und eine Schaubrauerei einzurichten - in zwei Szenarien hatte "Plan & Werk" die Einrichtungen unterschiedlich auf dem
Wenig Neues, wie etwa die Stadträte Winfried Ernst (FW) und Stefan Dinkel (CSU) anmerkten. Andere, wie etwa Udo Möhrstedt (CSU), gingen schon etwas ins Detail und regten andere Raumkonstellationen an. Und Andreas Pfarrdrescher etwa sagte, dass es nicht Aufgabe der Stadt sei, die Gastronomie zu fördern, denn die wird im vorderen Teil des Areals - im ehemaligen Gasthaus, wohl erhalten bleiben - und auch im Bahnhof eine Rolle spielen.
Auch hier stellte Ullrich ein Konzept vor, das aber anders als beim "Bären" vom Wenig ins Mehr ging.
Die letzte - und umfangreichste Stufe war die Überraschung des Abends: Denn gleich, ob man den Bahnhof etwa im ersten Stock statt Büros mit Gastronomie nutzen wolle, ob die Bahn zügig noch vorhandene Steuereinrichtungen für die Bahnstrecke an andere Orte versetzt - ein Problem bleibt erhalten: Vonseiten der Therme aus bleibt der Bau nicht wahrzunehmen.
Deshalb stellte er die Idee vor, nicht nur einen zweiten Bau neben der Unterführung der Bahngleise einzurichten und gleichzeitig einen Fahrstuhl einzubauen, sondern diesen zweiten Bau auch noch mit einer Art Aussichtsturm so auffällig zu gestalten, dass er wie ein Leuchtturm auf die Gäste der Therme wirken kann. Natürlich geht es bei dem Projekt auch um Geld. Über Kosten wurde zwar nicht gesprochen, aber die Planung soll Teil eines Entwicklungs- Konzeptes Bahnhofstraße werden, damit man auch hier Städtebau-Fördermittel in Anspruch nehmen kann. Ganz ohne konkretes Ergebnis blieb der Abend in der Adam-Riese-Halle aber nicht: Erst mal sollen die Scheiben der beiden städtischen Objekte geputzt werden - damit man sieht: Es tut sich was.
Und klar: Kohmann kündigte eine zweite Bürgerbeteiligung an.